funkschau: Actifio ist Softwarehersteller. Was gehört konkret zum Produktportfolio?
Plein: Die Lösung ist von der bestehenden IT-Infrastruktur, den Performance-Anforderungen, Anwendungen und der Produktionsdatenmenge beim Kunden abhängig. Es gibt Actifio als Software Appliance (Sky), aber auch als physische Hardware Appliance (CDS). Die Funktionalität ist bei beiden identisch. Software- und Hardware-Appliances können bei Bedarf auch kombiniert werden, etwa die Hardware-Lösung in der Zentrale und Actifio Sky in den Außenstellen. Unsere Lösung kann man klassisch kaufen, aber auch finanzieren und mieten. Zudem arbeiten wir mit Serviceprovidern zusammen, die unsere Technologie im Einsatz haben. Kunden können die Dienste somit auch aus der Public-/Hybrid-Cloud beziehen.
funkschau: Und wie muss man sich den Einsatz der Lösung vorstellen?
Plein: Actifio ist herstellerunabhängig und unterstützt eine Vielzahl an Anwendungen, Betriebssystemen, Hypervisors und Speichersystemen. In den meisten Fällen können wir mit unserer Technologie mehrere Einzelsysteme beim Kunden ersetzen. Die Arbeit beginnt mit der Datenübernahme aus der Produktion und der Definition der SLAs für die jeweiligen Anwendungen. Dies erfordert mitunter eine gewisse Transformation beim Kunden, danach ist die Datenumgebung wesentlich einfacher zu verwalten und zu skalieren – egal ob lokal oder verteilt.
Nach der Installation sind die positiven Effekte sofort spürbar. Der Primärspeicher wird entlastet und ist nur noch für die Produktionsdaten zuständig. Actifio kümmert sich um die Erstellung der Masterkopie und den daraus generierten virtuellen Kopien. Alle Daten, die nicht produktiv sind, werden vorgehalten und bei Bedarf direkt zur Verfügung gestellt. Genau das ist Copy Data-Virtualisierung beziehungsweise Copy Data-Management.
funkschau: Das klingt zum Teil doch sehr komplex, ab welcher Unternehmensgröße zahlt sich der Actifio-Ansatz aus?
Plein: Die Unternehmensgröße unserer Kunden ist sehr unterschiedlich. Entwickelt wurde die Actifio-Technologie, um Daten von der IT-Infrastruktur zu trennen und somit Kunden maximale Flexibilität zu ermöglichen. Seit 2015 haben wir die Software-Appliance Sky, die unsere Technologie für Kunden unterschiedlicher Größe skalieren lässt.
So adressiert Actifio Kunden, die Datenwachstum eindämmen, Backup und Wiederherstellung oder ihre Anwendungsentwicklung optimieren möchten. Dies gilt insbesondere für Kunden, die eine heterogene Umgebung, gegebenenfalls über mehrere Standorte hinweg, verwalten müssen.
funkschau: Können Sie Kunden exemplarisch nennen und beschreiben, wie diese Datenvirtualisierung für sich nutzen?
Plein: Das Online-Versandhaus Junghans setzt Actifio ein und Swisslos nutzt Actifio in verteilten Rechenzentren, seit 2015 auch als DevOps-Lösung für Oracle-DB-Entwickler. Westfleisch nutzt Actifio für Datensicherung- und Wiederherstellung mit einer zentralen Lösung und Actifio Sky für Außenstellen. Verizon und Sunguard sind Beispiele für große MSPs. Hinzu kommen Google Cloud und AWS als Global Player.
funkschau: Die IKT-Welt wird aktuell von Trends wie Cloud, Big Data und Mobility getrieben. Wie fügt sich die Technologie von Actifio in diese Trends ein?
Plein: Wer Actifio im Unternehmen einsetzt, ist flexibel und kann die Technologie lokal sowie in der Cloud nutzen. Es spielt somit keine Rolle, ob Daten zentral im eigenen Unternehmen, verteilt über mehrere Standorte oder in der Cloud vorgehalten werden. Unsere Technologie unterstützt alle Szenarien.
Mit Actifios Global Manager (AGM) lassen sich Daten zentral verwalteten – dies ist ein webbasiertes Interface mit Zugriffsüberwachung und Managementfunktionen. Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich von stationären (On-premise) bis hin zu Hybrid- und Public-Cloud-basierten Umgebungen.
funkschau: Herr Plein, abschließend bitte Ihre Empfehlung an die ITK-Entscheider in den Unternehmen. Worauf sollte man beim Thema Speichervirtualisierung unbedingt achten?
Plein: Die Lösung sollte flexibel und auf zukünftige Veränderungen im Unternehmen ausgerichtet sein. Daten-verwaltung gilt es als Ganzes zu betrachten und nicht als Silos von Einzelsystemen. In der Vergangenheit wurde bei Bedarf der Speicher erweitert, neue Backup-Systeme angeschafft oder WAN-Optimierung durchgeführt. Mit Copy-Data-Virtualisierung können diese Anschaffungen vermieden und durch eine zentrale herstellerunabhängige Lösung ersetzt werden – das rechnet sich schnell und verbessert die Unternehmensentwicklung.