Cloud-Computing

Wegweiser IT-Infrastruktur

4. August 2017, 13:22 Uhr | Autor: Christian Abels / Redaktion: Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

So gelingt der Start

Grafik zu As-a-Service-Angeboten
As-a-Service-Angebote reichen von der Infrastruktur über die Plattform bis zur Software (graue Ringe). Der Betrieb kann in einem Cloud Datacenter erfolgen oder in einem Colocation-Center (innere Ringe).
© Rittal

Bei der Auswahl des richtigen Providers sollten IT-Verantwortliche möglichst frühzeitig die datenschutzrechtlichen Aspekte analysieren. Viele Cloud-Anbieter verfügen heute bereits über Standorte in Deutschland und können weitestgehend sicherstellen, dass während des Datentransfers nur innerdeutsche Netzwerkrouten verwendet werden – sofern nicht ohnehin dedizierte Leitungen zum Einsatz kommen.

Zudem ist wichtig, dass der Cloud-Anbieter in der Lage ist, eine physisch (dedicated private) oder logisch (virtual private) getrennte Cloud zur Verfügung zu stellen. Nur so lassen sich strenge Datenschutzvorschriften und eventuelle Forderungen der hauseigenen Compliance-Regeln einhalten.

Auch die verwendete Cloud-Management-Plattform spielt eine zentrale Rolle. Das frei verfügbare Open Source Framework „OpenStack“ kommt immer häufiger als Cloud-Management-Software zum Einsatz. Bei der Software können Kunden eine weitestgehend herstellerneutrale Cloud nutzen. Weitere Vorteile sind der modulare Aufbau sowie die Automatisierungs- und Orchestrierungsmöglichkeiten. OpenStack steht ganz im Zeichen der einfachen Selbstverwaltung: Kunden erhalten eine grafische Weboberfläche, mit der sie ihre IT-Ressourcen verwalten.

Wer sich also heute für einen IT-Betrieb aus der Cloud entscheidet, sollte einen Service-Provider wählen, der auch Cloud-übergreifend alle Leistungen aus einer Hand anbietet und orchestriert. So können Fehler und Leistungsprobleme schneller behoben werden. Andernfalls muss der IT-Administrator selbst in der Lage sein, die Cloud-Ressourcen unterschiedlicher Anbieter zu orchestrieren und zu überwachen. Das dazu notwendige Fachwissen aufzubauen, wird sich ein mittelständisches Unternehmen kaum leisten können.

Eine Alternative zum klassischen Colocation-Datacenter und zu privaten Serverräumen sind vorkonfigurierte Cloud-Datacenter im Container. Unternehmen können diese Systeme verwenden, um sehr schnell neue IT-Kapazitäten auch an entfernten Firmenstandorten zu schaffen. Am Markt sind Lösungen für alle Szenarien verfügbar, vom Mietmodell eines voll ausgestatteten Containers bis hin zum schlüsselfertigen Container-Rechenzentrum inklusive Private Cloud als managed oder self-managed Service.

Wer zum Beispiel im Rahmen einer Industrie 4.0-Initiative das Internet der Dinge an global verteilten Produktionsstandorten weiter ausbauen möchte, findet mit diesen Lösungen die notwendigen Produkte, um die IT an den Rändern des Unternehmensnetzes (Edge) bereitzustellen.

Notwendig wird Edge-Computing, weil in modernen Produktionsumgebungen Sensoren und Aktoren intelligenter Maschinen laufend Zustandsmeldungen über den Produktionsprozess oder die eigene Umgebung generieren. Sie sind die Basis für innovative Dienste wie etwa Alarmszenarien, Predictive Maintenance oder eine Selbst-optimierung der Produktionsanlage, die die Unternehmens-IT in Echtzeit leisten sollte. Um Dienste dieser Art anbieten und schnell auf Ereignisse und Abweichungen reagieren zu können, sind niedrige Latenzzeiten zwischen Fertigung und IT-Infrastruktur unabdinglich. Ein weit entfernt liegendes Cloud-Rechenzentrum erfüllt diese Anforderung nicht im erforderlichen Umfang, daher ist die zusätzliche Rechenleistung in der Produktionsstätte notwendig.

Christian Abels ist Referent Produktkommunikation bei Rittal.

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