Kommentar: Internet

Wie wird das Internet im Jahr 2025 aussehen?

4. August 2015, 11:14 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die negativen Aspekte der Prognosen

Zusätzlich zu den positiven Vorhersagen, hebt der Pew-Report sieben negative Trends hervor. Zur Diskussion habe ich einige negative Voraussagen ausgewählt:

  • Das Internet wird auch weiterhin die Teilung zwischen den Besitzenden und Besitzlosen nicht aufheben. Im Endergebnis wissen die Besitzlosen durch das Internet sehr genau, was sie nicht haben können. Je unzufriedener die Menschen werden, umso kontraproduktivere beziehungsweise gewalttätigere Aktionen sind die Folge. Auch für den Protest und die Gegengewalt bietet das Internet viele Bilder und Anleitungen für die Ressentiments und Proteste.
  • Die Gleichheit wird auch weiterhin ein gedankliches Konstrukt bleiben. Jede Politik, die Menschen einander gleichmachen will, bleibt zum Scheitern verurteilt. Es gibt keine Gleichheit. Kein Ei gleicht dem anderen, Gleichheit ist ein gedankliches Konstrukt, ein Kategorisieren ähnlicher Dinge als "gleich" und nicht ähnlicher Dinge als "ungleich". Und so gleicht auch kein Mensch dem anderen. Es gibt auch im Internet keine Gleichheit. Was es aber gibt, ist das Gleich-behandelt-Werden, das Gleichermaßen-gut-behandelt-Werden.
  • Das menschliche Verhalten wird sich weiterhin in gute beziehungsweise schlechte Ergebnisse unterscheiden lassen. Durch das Internet sind neue negative Verhaltensweisen hinzugekommen und wir haben das Online-Mobbing und das Stalking kennengelernt. Auch die Pornographie und die Kriminalität gedeihen im Netz der Netze bestens. Die Sicherheitsexperten prognostizieren bereits, dass eine Erosion der Privatsphäre unvermeidlich ist. Die Politik wird im Bereich der sozialen Medien während ihre Wahlkämpfe immer schmutzigere Tricks nutzen. Der Missbrauch der Internet-Ressourcen wird zum Normalfall, welcher sich nur durch eine umfassende gesellschaftliche Anstrengung vermeiden lässt.
  • Zur Missbrauchsbekämpfung werden die Regierungen (bzw. regierungsnahe Organisationen) und Unternehmen ihre Macht ausnutzen, um das Internet in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die jeweiligen Institutionen werden sich dabei auf ihre Fürsorgepflichten berufen und unter dem Deckmantel der Erhöhung der Sicherheit viele freiheitliche beziehungsweise demokratische Regeln einkassieren.

Fazit

Aus der Vergangenheit lässt sich nichts für die Gegenwart und die Zukunft ableiten. Meistens kommt es anders als man denkt. Die Realität ist auch in Zukunft komplexer als jede Voraussage! Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, besteht darin, diese immer wieder neu zu erfinden und den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.

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