Auf die Nachricht reagierten die Arbeitnehmervertreter über die Tagespresse mit heftigen öffentlichen Vorwürfen, wie sie der Schweizer IT-Zwischenhändler bisher selten erlebt haben dürfte. Da man mit dem »Logistik-Dienstleister« Also wenig anzufangen weiß, richten sich die Anklagen meist gegen den Hauptanteilseigner Droege, der die insolvente Weltbild-Gruppe übernommen und später die Logistik an seine Distributionstochter weitergegeben hat. Thomas Gürlebeck, Verdi-Sekretär für den Handel in Augsburg, beispielsweise griff den Droege-Chef über die Presse an: »Das ist der Versuch des Milliardärs Walter Droege, sich auf Kosten der Allgemeinheit weiter zu bereichern. Droege wälzt alles auf den Steuerzahler ab: Insolvenzgeld, Arbeitslosengeld, Sozialversicherungen.« Hier treffen aber zwei sehr unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Für den Verdi-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann beispielsweise steht fest: »Weltbild Retail und Also Logistics sind ein Gemeinschaftsbetrieb und können nur gemeinsam existieren und erfolgreich sein.«
Dagegen sieht sich Also als Dienstleister und Weltbild als Kunden. Die nicht aneinander gekettet seien. Ein wesentlicher Teil des Sanierungsplans bestehe ja auch darin die Augsburger Logistik für andere Auftraggeber zu öffnen. Zumal 67 Filialen zwischendurch an den Buchhändler Lesensart gingen, der auch bereits Insolvenz anmeldete. Alles windige Scheingeschäfte mittels derer die Bemühungen der Arbeitsplatzsicherung unterlaufen werden sollen, so der Vorwurf.