Nach einer Milliardenabschreibung im abgelaufenen Geschäftsquartal hat Hewlett-Packard jetzt auch die erste Aktionärsklage am Hals. Ein Anleger fordert wegen der verlustreichen Übernahme des Softwareunternehmens Autonomy Schadensersatz.
Der noch in der Amtszeit von HP-Chef Leo Apotheker getätigte Kauf des britischen Softwareunternehmens Autonomy wird für HP immer teurer. Jetzt hat der erste Investor den Hersteller vor einem Gericht in Kalifornien auf Schadensersatz verklagt. Auch gegen den damaligen Konzernchef Leo Apotheker und dessen Nachfolgerin Meg Whitman, zum Zeitpunkt der Übernahme Mitglied des HP-Verwaltungsrates, wurde Klage eingereicht. Der Investor wirft HP unter anderem vor, die Geschäftsentwicklung zu optimistisch dargestellt und so den Aktienpreis nach oben getrieben zu haben. Dabei wird auch die Übernahme des Dienstleisters EDS thematisiert, für die HP ebenfalls eine Milliarden-schwere Abschreibung vornehmen musste (CRN berichtete)
HP hatte in seinem vierten Fiskalquartal eine Abschreibung in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar auf Autonomy vorgenommen. Als Grund wurden erst jetzt entdeckte Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung des Softwareunternehmens genannt. Die Abschreibung riss das ohnehin nicht sehr erfreuliche Quartalsergebnis tief in die roten Zahlen. Durch die Autonomy-Abschreibung blieb unter dem Strich ein Quartalsverlust von 6,9 Milliarden Dollar. (CRN berichtete)