In vielen Firmen sei über die Jahre auch ein ziemlicher Server-Wildwuchs entstanden, berichten die Experten. Probleme bereite den Admins auch eine ausufernde »Schatten-IT«, die sie nicht mehr kontrollieren könnten. So nutzen die Mitarbeiter beispielsweise Dropbox, um Daten und Dokumente auszutauschen, weil die firmeneigene IT oft nicht leistungsfähig der schnell genug sei. Alles gute Gründe, um die Firmen-IT einmal einer grundlegenden Revision zu unterziehen und nicht einfach neue Server anzuschaffen, raten die Experten. Denn auch eine Migration auf neue Systeme ist nicht immer unkompliziert. Ein Problem stellen sicher die zahlreichen anwendungsspezifischen Programme dar, die auf vielen Systemen laufen. Viele Unternehmen haben Applikationen für Windows Server 2003 im Einsatz, die nicht einfach auf neue Server und ein neues Betriebssystem migriert werden können.
»Jeder Kunde hatte irgendwann einmal Windows Server 2003«, berichtet Ulf Simon-Weidner, verantwortlich für Microsoft Solutions-Strategy & Presalesbei Computacenter. »Das System lief so stabil, deshalb wurden immer nur einzelne Applikationen upgedated, aber nie das ganze System.« Bei den meisten Unternehmen gebe es deshalb heute noch versteckte Anwendungen, die darauf laufen. Die gelte es aufzuspüren und eine Lösung dafür zu finden. Auch er würde keinem Kunden raten, einfach ein zu eins upzudaten. Er empfiehlt stattdessen erst einmal die Infrastruktur genauer unter die Lupe zu nehmen und die Anforderungen zu definieren. Dann gelte es abzuklären, wo beispielsweise eine Cloud-Lösung genutzt werden könnte, wo es Konsolidierungspotenzial gibt und wo sich mit neuen Systemen Energie und Ressourcen sparen lassen.