In wenigen Wochen endet der Support für Microsofts Windows Server 2003. Schätzungen von HP zufolge müssten dann über neun Millionen Serverplattformen migriert werden. Mario Drenker, Information Systems Architekt bei HP, erklärt, wie Systemhäuser von dem Wechsel profitieren können.
CRN: Am 14. Juli 2015 endet der Support für Microsofts Windows Server 2003. Welche Server sind denn explizit davon betroffen?
Drenker: Betroffen sind alle Editionen von Windows Server 2003, Windows Server 2003 R2 genauso wie von Microsoft Small Business Server (SBS) 2003. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Betriebssystem auf einem physischen Server oder in einer virtuellen Maschine läuft. Unternehmen, die diese Server im Einsatz haben, sollten sich überlegen, ob es nicht an der Zeit ist, ihre gesamte Serverlandschaft zu aktualisieren. Denn die Zahl der zu migrierenden Serverplattformen ist immens hoch, HP schätzt diese auf über neun Millionen.
CRN: Wie kommt es, dass noch so viele Unternehmen auf ein veraltetes Betriebssystem setzen?
Drenker: Viele Unternehmen und Organisationen sind davon überzeugt, dass ein Serversystem nicht verändert werden sollte, solange es gut läuft. Manch ein Unternehmen hat deshalb in der Vergangenheit wegen der geschäftskritischen ERP-Anwendungen, die auf der 16-Bit-Architektur basieren, ihren Windows Server 2003 weiter in Betrieb gelassen, obwohl es bereits neuere Generationen des Serversystems gab. Denn im Gegensatz zu den neueren Microsoft-Betriebssystemen Windows Server 2008 oder Windows Server 2012 unterstützt Windows Server 2003 noch die veralteten 16-Bit-Applikationen. So wundert es nicht, dass laut Microsoft dieses Betriebssystem noch im letzten Sommer auf 24 Millionen Maschinen lief.
Mit dem Support-Ende für Windows Server 2003 am 14. Juli 2015 stehen viele Unternehmen also nicht nur vor einer Migration des Betriebssystems, sondern vor einer Modernisierung der gesamten Anwendungslandschaft. Es ist empfehlenswert, das Support-Ende dafür zu nutzen, die auf den alten Windows-Servern laufenden Applikationen mit den heutigen Anforderungen abzugleichen und ihre Notwendigkeit grundsätzlich zu hinterfragen. Denn eines ist klar: Bereits im Jahr 2020 steht das Ende des Extended Supports von Windows Server 2008 an. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass Microsoft immer schneller neue Betriebssysteme auf den Markt bringen wird. Dafür sollten Unternehmen gerüstet sein und bei der Aktualisierung ihrer Applikationen langfristig denken.