CRN: Welche Schwierigkeiten können bei der Migration auftreten?
Drenker: Standardapplikationen wie Microsoft Exchange machen circa 70 Prozent eines Transformationsprojekts aus und lassen sich recht einfach migrieren, da dafür bewährte Best Practices existieren. Die restlichen 30 Prozent der Applikationen sorgen hingegen für die meiste Migrationsarbeit, da individuell entwickelte Anwendungen einer genauen Abstimmung mit den jeweiligen Fachabteilungen bedürfen, bevor sie migriert werden können. Auch die Zielarchitektur muss hier umfassend definiert werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
CRN: Können Sie dafür ein paar Beispiele nennen?
Drenker: Individuell entwickelte Anwendungen sind beispielsweise oftmals in Standardapplikationen eingebettet. Ein CRM-System ist in der Regel in die E-Mail- und Office-Umgebung integriert. Zwar ist eine Office-Migration recht einfach umzusetzen, die Interaktion zwischen der Office- und CRM-Lösung durch die Add-ins sollte aber genau geprüft werden. Die IT-Verantwortlichen sollten in diesen Fällen bei der Migration darauf achten, dass durch die Aktualisierung von Standardanwendungen nicht wichtige Bausteine eines Bestandssystems zerstört werden – und umgekehrt.
CRN: Mit welchen Gefahren und Risiken müssen Unternehmen rechnen, wenn sie die Migration nicht sofort in Angriff nehmen?
Drenker: Es können Sicherheitslücken entstehen, die nicht mehr zu beheben sind. Damit ist der Compliance-Status der betroffenen Unternehmen und Organisationen gefährdet.