Fast 90 Prozent kaufen bei Etailern
Unabhängig von der Schuldzuweisung, die Emendo-Umfrage, an der rund 120 Partner der Kooperation teilgenommen haben, zeichnet ein erschreckendes Bild der augenblicklichen Situation, wie Schröder feststellt: 89 Prozent der befragten Partner bestellen demnach bei Amazon und anderen Etailern, gerade einmal elf Prozent der Emendo-Partner setzen ausschließlich auf Distributoren. »Mit einem Ergebnis in dieser Größenordnung haben wir nicht gerechnet«, sagt der Emendo-Manager und betont: »Wir müssen uns bewusst machen, wie tief der Karren im Dreck steckt, wie man bei uns in Ost-Westfalen zu sagen pflegt.« Das durchschnittliche Einkaufvolumen, das die Partner dabei bei den Etailern lassen, macht fast 20 Prozent des gesamten Einkaufs aus, wie Emendo ferner ermittelte.
Schröder ist mit dieser Entwicklung auch deshalb unglücklich, weil er davon überzeugt ist, dass Händler in Folge dieser Einkaufsstrategie ihre ärgsten Konkurrenten stärken: »Das kann nicht unser gemeinsames Ziel sein!« Als Beispiel führt er die Umverlagerung der Hardware-Umsätze an: Diese würden im Fachhandel häufig totgesagt oder zumindest kleingeredet. Aber im Etail funktioniere der Hardware-Absatz offenbar. »Man könnte die These aufstellen: Dass der Umsatz nicht unbedingt stagniert, sondern lediglich an anderer Stelle stattfindet.«