Die Fünfjahres-Bilanz des Also-CEO

»Dirigent mit Super-Orchester«

2. März 2016, 17:29 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Die Cloud ist das Warehouse der Zukunft«

Tatsächlich erweist sich die vom Konzernchef implementierte Unternehmensstrategie im Kontext der Branchenentwicklung bisher als schlüssig: Diese fokussiere die Profitabilität und die Erweiterung der Kompetenzen des Unternehmens, wie Möller-Hergt betont. Ein »guter Mix« aus verschiedenen Geschäftsmodellen, Kundensegmenten und Produktbereichen sei dafür die Grundlage, erklärt er. Die drei strategischen Säulen »Supply, Solutions und Services« gut ausbalanciert, denn den Widrigkeiten des umsatzstarken, aber oft margenschwachen Geschäft im klassischen Volumenvertrieb, könne man durch die Aktivitäten im VAD-Bereich und im Services-Geschäft entgegenwirken. Also hat hier seine Kompetenzen durch zahlreiche Übernahmen gestärkt. Insbesondere dem Cloud Business, wo sich Also frühzeitig mit einem eigenen Marketplace positioniert hat, weist der Also-Chef eine enorme Bedeutung zu: »Die Cloud ist das Warehouse der Zukunft«, stellt er fest und betont: »Wir sind bei diesem Thema deutlich weiter als andere – wir überperformen.«

Aber es läuft nicht überall gleich rosig für den Distributionskonzern: Während sich die Geschäftswerte für Nordeuropa deutlich verbesserten und Verbesserungsmaßnahmen für die Niederlassungen in Frankreich, den Niederlanden und dem akquirierten Supplies-Spezialisten Alpha für ein Wachstum im Segment Zentraleuropa von 7,5 Prozent sorgten, ging der Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr von gut 3,5 Milliarden auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Möller-Hergt führt diesen Rückgang auf Preiskämpfe der Distributoren bei Etail- und Retailkunden vor allem im Tablet-Verkauf zurück. »Manche Konkurrenten verhalten sich irrational«, beschwert er sich. Während er sich ansonsten als B-2-B-Plattform jenseits der traditionellen IT-Distribution positioniert sieht, entkommt er im Haifischbecken Retail-/Etail dem gewohnten Wettbieten nicht.

Möller-Hergt glaubt, dass die Distributionskonkurrenten aus Süddeutschland mit solchen preisaggressiven Deals eine »kurzsichtige Strategie« fahren. »Wir haben deshalb auf Markanteile in einigen verzichten Produktkategorien verzichtet und dafür andere, profitablere Bereich gewichtet.« So entwickelte sich das Geschäft mit Tablets für Also deutlich rückläufig, gleichzeitig wuchs der Distributor Smartphones, Notebooks und auch Servern über dem Markt. In Folge hätte man in Deutschland trotz Umsatzrückgang seinen Gewinn steigern können. Die Sonderkosten für die Insolvenz der Also Logistik Services in Augsburg herausgerechnet, sogar signifikant steigern können. Das sei der entscheidende Wert, betont er.


  1. »Dirigent mit Super-Orchester«
  2. »Die Cloud ist das Warehouse der Zukunft«
  3. Weitere Übernahmen angekündigt

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Also Deutschland

Matchmaker+