(mf) Ein Jahr nach der deutschen Einheit machen sich die ersten Unternehmer aus dem Osten der geeinten Republik auf, ihr IT-Business aufzuziehen. Dazu gehörte Hubert Wolf, der gemeinsam mit Sven Buchheim den Distributor und Computerhersteller Bluechip gründet. Ende Mai feiern die Ostdeutschen im Leipziger Porsche-Zentrum ihre Silberhochzeit, Technologie-Partner Intel spendiert eine Riesentorte zum Jubiläum. Doch es wäre nicht Bluechip, hätten sich die Ostdeutschen nur aufs Feiern beschränkt. Das Jubiläum ist, typisch für die beiden bodenständigen Vorstände, eher eine Randnotiz auf der jährlichen Hausmesse Live.
Im Vordergrund stehen die Kunden von Bluechip: Die mittelweile große Zahl an Fachhändlern und Herstellern, die sich über das breite Sortiment an Eigenmarken »Made in Germany« und Lösungen der 47 ausstellenden Technologiepartner von Bluechip vor Ort informieren. Mehr als 1.000 Gäste kamen zur Live 2016, darunter auch CRN. 160 Millionen Euro beträgt der Jahresumsatz, Wolf berichtet, dass Bluechip in einem stagnierenden Markt weiter wachse. Erfolgsrezept: Bedachte Zukäufe, Fokussierung auf aussichtsreiche Nischen und der richtige Zeitpunkt für den Startschuss der Bluechip Cloud. Wagnisse eingehen, aber die Linie eines mit kaufmännischer Vorsicht agierenden Mittelständlers nicht verlassen, könnte bis zur Goldenen Hochzeit im Jahre 2041 ein tragfähiges Konzept bleiben. CRN bleibt bis dahin am Ball.