(el) Gerade einmal fünf Jahre ist es her, dass Huawei ins Enterprise-Geschäft eingestiegen ist. Seitdem hat die Enterprise-Sparte des Herstellers nach eigenen Angaben in Europa eine jährliche Wachstumsrate von 23 Prozent hingelegt. Dennoch gibt sich der chinesische Hersteller mit den erreichten Marktanteilen im »zweiten Heimatmarkt« Europa nicht zufrieden. Zheng Yelai, Präsident der IT-Produktlinie bei Huawei, erklärte vor 500 Teilnehmern des Huawei Cloud Congresses in Prag, dass er die Messlatte in Europa in den nächsten Jahren deutlich höher hängen wolle. Das Ziel: Mehr Marktanteile und neue Kunden gewinnen sowie eigne Produkte weiterentwickeln. Vom Herausforderer will sich Huawei zum Marktführer für IT-Infrastruktur und Cloud mausern.
In Europa legt Huawei das Hauptaugenmerk auf die IT-Infrastruktur und die »Fusion Cloud«, eine offene, hybride und integrierbare Plattform. Sie soll es den Partnern ermöglichen, eigene Lösungen und Services zu entwickeln. Aber auch auf die Private Cloud will sich der Hersteller stärker fokussieren. Potenzielle Cloud-Kunden sieht Huawei in erster Linie in der Industrie. Eine offene Cloud-Plattform ist laut dem chinesischen Unternehmen eine Voraussetzung, um eine zukunftssichere Technologie bereitzustellen und rechnet damit, dass künftig noch weitere Technologien und Services auf der Cloud integriert werden müssen. Mit Video, Internet of Things und Virtual Reality zeichnen sich hier bereits einige ab.
End-to-End-Support und -Services an die Kunden zu liefern, identifiziert Huawei als eine der Schwierigkeiten bei der Cloud-Umsetzung. Daher setzt der Hersteller auf hochspezialisierte Partner aus verschiedenen Bereichen und Branchen. Sie sollten eigene Lösungen haben und bereit sein, diese in die Huawei-Infrastruktur zu integrieren. In Deutschland will sich der chinesische Hersteller vor allem auf den Mittelstand konzentrieren. Großes Potenzial sieht der Hersteller dabei in den Segmenten Automotive, Education, Finance, Retail und Transportation/Logistics.