(pt) Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 18,7 Millionen Toner verkauft. Ein Wert, der angesichts der zunehmenden Digitalisierung überrascht, schließlich waren es drei Jahre zuvor mit 17,9 Millionen noch rund 1,7 Prozent weniger gewesen. Die Entwicklung zeigt: Das so oft beschworene papierlose Büro hat sich nicht durchgesetzt, stattdessen legt der Markt zu. Für die Umwelt ist das keine gute Nachricht, schließlich bedeutet jeder neue Toner verbrauchte Ressourcen und natürlich zusätzlichen Müll.
Bei Brother hat man deshalb 2004 investiert und in England das erste Werk zur Wiederaufbereitung von Tonerkartuschen eröffnet. Derzeit unterhält der Hersteller fünf Recycling-Standorte auf der ganzen Welt, zu denen auch das Werk im slowakischen Krupina gehört. Hier recycelt Brother seit 2007 Tonerkartuschen. Erst Schwarzweiß, dann auch Farbe. CRN konnte einen Blick in das Werk werfen und den Mitarbeitern bei der Wiederaufbereitung über die Schulter schauen.
Das Unternehmen bezeichnet sein Recycling-Projekt selbst als Idealismus, schließlich lasse sich mit der Wiederaufbereitung von Tonern kein Geld verdienen. Die Kosten für die Produktion neuer Tonerkartuschen samt Transport um die Welt lägen noch immer 20 Prozent unter denen, die bei einer wiederaufbereiteten Kartusche anfallen.
Um die Kosten zu senken, experimentiert Brother auch mit Automation. An seinem englischen Standort eröffnete der Hersteller im vergangenen Jahr die erste automatisierte Recycling-Straße und auch in Krupina erledigen bei einzelnen Stationen bereits Industrieroboter die anfallende Arbeit, beispielsweise wenn es um das Wiegen und Scannen der neu befüllten Kartuschen geht. Irgendwann wird aber auch hier das Einsparpotenzial erschöpft sein. »Den Großteil der Kosten für die Wiederaufbereitung verursacht immer noch der Transport von und nach Krupina«, so Phil Mack, Director bei Brother UK.