Laut Invidis müssen diese Kunden - allerdings insbesondere der Mittelstand - über den indirekten Vertrieb, also über Partner, angesprochen werden, um das Marktpotenzial, das Digital Signage bietet, wirklich auszuschöpfen. Die Chancen, die für den Fachhandel in diesem Geschäft liegen, sind groß. Die Lösungen sollen in den meisten Fällen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche laufen. Das heißt die Kunden müssen kontinuierlich unterstützt und mit Service versorgt werden. Da sich die Inhalte auf den Displays stetig verändern und auch die Art der Installation dynamischen ist, befindet sich der Reseller in einem ständigen Prozess mit dem Kunden und kann ihn unter Umständen über Jahre begleiten. Wie Lars Schweden, Business Development Manager Business Solutions von LG im Interview mit Computer Reseller News ausführt (siehe Interview-Kasten S. XY), liegen die Margen zudem zum Teil bei 35 bis zu 50 Prozent.
Das bestätigt auch Lutz Hardge von NEC: »Grundsätzlich ist Digital Signage ein beratungsintensives Geschäft. Insbesondere Services wie Installation, Wartung und Content Produktion bieten interessante Handelsspannen.«
Doch gerade für den IT-Fachhandel gibt es immer noch einige Hürden, die es zu überwinden gilt, um an dem Geschäft mit Large-Format-Displays zu partizipieren. »Wie bei allen neuen Technologien gibt es zu Beginn wenig Standards. Hardware und Software werden für jedes Projekt einzeln gestrickt«, sagt Christoph Dassau von Ingram Micro im Gespräch mit Computer Reseller News. Der Vertrieb von Digital-Signage-Installationen erfordert Know-how, das über die Hardware hinausgeht.
Eine aktuelle Studie von Invidis Consulting belegt, dass die Software-Anbieter momentan nicht in der Lage sind, ein Channel- und somit Reseller-konformes Produkt anzubieten. »Für einen Laien sind die Unterschiede zwischen den mehr als 60 Content Management Systemen, die es im Markt gibt, kaum zu fassen – ganz zu schweigen von der Preisstruktur«, erklärt Oliver Schwede von Invidis.