Media Saturn konnte in seinem Geschäftsjahr 2013/2014 die Online-Umsätze um 30 Prozent steigern. Die Metro Group möchte die Transformation des Retailers hin zum Multi-Channel-Anbieter intensivieren und ihn so auch im Online- und Mobile-Verkauf zur Marktführerschaft führen.
Media Saturn hat in seinem Geschäftsjahr 2013/2014 in Deutschland einen Umsatz von knapp 9,8 Milliarden Euro erzielt und liegt damit fast auf Vorjahresniveau, wie die Metro Group in ihrem Geschäftsbericht feststellt. Was aber der Muttergesellschaft vor allem Freude bereitet: Der über das Internet generierte Umsatz stieg bei Media Saturn im Geschäftsjahr 2013/2014 um 30 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro an. Ein beeindruckendes Plus und mehr als nur ein Hoffnungsschimmer für die ehrgeizigen Pläne im Online-Handel. Man habe Media Saturn ja immer wieder Nachholbedarf in diesem Bereich attestiert, blickt der Vorstandsvorsitzende der Metro-Gruppe, Olaf Koch, zurück und bilanziert nun genüsslich: »Wir haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte auf der Online-Seite gemacht. Stand heute bieten wir bei Media Markt und Saturn im Internet mehr als 80.000 beziehungsweise 64.000 Artikel an – Tendenz weiter steigend.
Außerdem arbeitet Media Saturn daran, das reine Online-Geschäft rund um Redcoon weiter auszubauen.« Das stationäre Geschäft - hier ist das Unternehmen mit 986 Standorten in 15 Ländern unbestrittener Marktführer unter Europas Retailern - wolle man deshalb keineswegs vernachlässigen. Viel mehr zielt das Unternehmen seit Beginn der Neuausrichtung vor vier Jahren auf eine eng vernetzte Steuerung aller Vertriebsaktivitäten im Rahmen seiner Multi-Channel-Strategie. Die Kunden sollen Produkte wahlweise online von zuhause, per Smartphone von unterwegs oder in den Märkten vor Ort beziehen können. »Die Verknüpfung ist unser Vorsprung gegenüber reinen Online-Händlern«, glaubt der Metro-Chef. So könnten Kunden nicht nur Ware online bestellen und noch am gleichen Tag in den Märkten abholen, sondern darüber hinaus bereits bei der Internet-Bestellung entsprechende Service-Pakete hinzubuchen.
Zwangsläufig folgt an dieser Stelle der Hinweis auf das Vorzeige-Projekt: Der im Spätsommer eröffnete neue Flagship-Store in Ingolstadt verzahnt Online- und Offline-Angebote, etwa über Online-Terminals und Abteilungs-Tablets. In bester Lage werden weitere Flagship-Standorte eröffnet – mit Sortimenten von bis zu 100.000 Produkten. In Saturn-Märkten wiederum testet der Handelskonzern derzeit digitale Preisschilder, die eine schnelle Anpassung der Preise auf Knopfdruck erlaubten. Gleichzeitig feilt der Retailer an seinen Dienstleistungsangeboten: Finanzierung, Garantieverlängerung, Reparatur und Altgeräteentsorgung, aber auch Lieferung, Montage oder Datenrettung gehören zum Services-Angebot. Interessant ist in diesem Zusammenhang, welche Firmen noch zur Media Saturn gehören: beispielsweise bietet die Firma Flip4new den Ankauf von gebrauchten Elektronikprodukten an und über die 24-7 Entertainment GmbH will Media Saturn digitale Unterhaltungsprodukte per Streaming im Abonnement-Verfahren anbieten.