Kontrolle über Verbrauchsmaterialien

MPS krempeln das Supplies-Geschäft um

25. Januar 2012, 15:06 Uhr | Nadine Kasszian

Der Markt mit Verbrauchsmaterialien ist umkämpft. Die Originalhersteller wollen ihre Hoheit über Tinte und Toner gegenüber den Alternativherstellern behaupten. Mit Managed Print Services haben sie ein probates Mittel gefunden, das Supplies-Geschäft zu kontrollieren.

Für 2012 rechnen die Analysten von IDC im Druckermarkt mit einem Wachstum um drei Prozent. Auch beim Verkauf von Consumables gehen Hersteller und Distributoren von einer positiven Entwicklung aus. Samsung rechnet sogar mit einem Wachstum des Supplies-Geschäfts von deutlich über 20 Prozent in diesem Jahr. Laut Christine Zech, Supplies Business Manager IWS von Druckermarktführer HP, ist vor allem das Wachstum der digitalen Inhalte für die steigende Anzahl von Ausdrucken verantwortlich. Toner ist im Business-Umfeld nach wie vor der große Umsatztreiber. Es hat sich immer noch nicht entschieden, ob Business-Ink sich wirklich durchsetzen und für Verschiebungen im Markt sorgen kann.

Sowohl Endverbraucher als auch B-to-B-Kunden greifen sowohl bei Tintenpatronen als auch bei Toner gerne auf etablierte Alternativ-Hersteller zurück, wie beispielsweise Pelikan oder KMP. Dabei gibt vor allem der Preis den Ausschlag für die Kaufentscheidung gegen die Original-Consumables.

Mit dem Geschäftsmodell Managed Print Services haben die Originalhersteller, also die Hersteller der Hardware und der dazu passenden Supplies, jedoch möglicherweise einen Weg gefunden, sich die Hoheit über die Verbrauchsmaterialien zu sichern. »Mit Managed Print Services haben Hersteller und Fachhändler den bisher effektivsten Ansatz, das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien unter Kontrolle zu bekommen«, erläutert Oliver Jendro, Analyst von Dokulife Consulting und Research. »Wer als Kunde einen MPS-Vertrag hat, für den lohnt es sich nicht, Alternativ-Toner zu kaufen.« Damit haben MPS die Kraft, den Markt für Verbrauchsmaterialien im B-to-B-Segment komplett umzukrempeln. Obwohl der Ansatz einer gemanagten Druckumgebung zunächst nicht dazu führt, dass mehr gedruckt wird. Im Gegenteil: »Durch die Optimierung der Infrastruktur, Kostentransparenz und die Echtzeit-Überwachung des Verbrauchs von Tinte und Toner sollte das Druckvolumen eines Unternehmens sinken – vor allem im Farbbereich«, erläutert Jendro. Dafür erhalten die MPS-Provider – also die Druckerhersteller und Reseller – die volle Kontrolle über die Supplies. »Was früher unkontrolliert im Katalog oder anderen Kanälen von einzelnen Mitarbeitern des Unternehmens dezentral bestellt wurde, läuft jetzt als Volumina über den MPS-Vertrag«, so der Dokulife-Analyst. Wie stark der Einfluss von MPS 2012 sein wird, hängt laut Jendro davon ab, wie stark die Services den Mittelstand durchdringen können. Den Resellern öffnen sich laut Volker Mitlacher, Geschäftsführer von Systeam, ebenfalls große Chancen durch MPS. »MPS sind ein sicherer Weg zur größeren Kundenbindung und damit zur Absatzsicherung«, ist Mitlacher überzeugt. Führt der Fachhändler die Managed Print Services allerdings vollkommen selbständig durch, bleibt es ihm natürlich überlassen, ob er die Original-Supplies bezieht oder auf Alternativ-Produkte zurückgreift.


  1. MPS krempeln das Supplies-Geschäft um
  2. Umsätze mit Verbrauchsmaterialien sichern
  3. Kein Kampf gegen Windmühlen

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