Für die Originalhersteller ist es dagegen lebensnotwendig, dass sie nicht nur die Drucker-Hardware verkaufen, sondern sich die Umsätze mit Verbrauchsmaterialien sichern. Noch vor wenigen Jahren sah das Geschäftsmodell der meisten Hersteller vor, die Hardware zu einem geringen Preis an den Mann zu bringen und die Hauptumsätze mit den Verbrauchsmaterialien zu generieren. Inzwischen hat sich der Wind jedoch gedreht. Die Verbraucher sind aufmerksamer geworden und kennen inzwischen das Schlagwort »Seitenpreis«, der in seiner Kalkulation den Hardwarepreis und die Verbrauchsmaterialien berücksichtigt. Für die Hersteller wird es dadurch immer wichtiger sich, den Vertrieb ihrer Original-Verbrauchsmaterialien durch verschiedene Maßnahmen zu sichern.
»Der Alternativmarkt für Toner und Tinte ist ein Multi-Milliardenmarkt und wird von uns sehr ernst genommen«, sagt Klaus Schumann, Senior Manager Distribution, IT-Printing Hardware & Supplies von Samsung. »Gerade durch das indirekte Vertriebsmodell kommt es immer wieder vor, dass Kunden Supplies von Drittanbietern beziehen. Deshalb arbeiten wir mit von uns zertifizierten Fachhändlern zusammen, die eine entsprechende Bindung an Samsung haben.«
Um den Markt von illegalen Graumarktaktivitäten, Patentrechtsverletzungen oder Markenfälschungen zu befreien, bleibt den Druckerherstellern nichts anderes übrig, als rechtlich gegen Fälscher vorzugehen – auch wenn diese Maßnahmen auf den Außenstehenden oft wie ein Kampf gegen Windmühlen wirken. »Bei dem Graumarktangebot muss man unterscheiden, ob es sich um Ware aus dem EU-Raum handelt, die vollkommen legal ist oder ob die Supplies von außerhalb kommen. Original Toner von außerhalb der EU oder nachgemachte Tonerkassetten können Markenrechtsverletzungen darstellen, die wir ganz klar verfolgen«, so Schumann von Samsung.
»Markenfälschungen sind besonders gefährlich, da diese für den Kunden oft als Fälschung nicht zu identifizieren sind und durch die meist schlechte Qualität den Ruf des Originalherstellers nachhaltig schädigen können«, erklärt Siegfried Lemke, Vorstand der Printec Distribution AG. »Wenn Kunden Tinten kaufen, die sie für HP-Originale halten, erwarten sie auch die entsprechende Zuverlässigkeit und Qualität«, so HP-Supplies-Spezialistin Christine Zech. Nach Angaben der Hersteller profitieren die Kunden von den Original-Supplies. »Unsere Tinten werden zusammen mit dem Gerät entwickelt, sind also perfekt darauf abgestimmt«, erläutert Zech.