Kompatibilität: Bei allen theoretischen Unterschieden in der Hardware und Leistung, die sich in der Praxis weitgehend ausgleichen dürften, könnte hier für viele Konsolenspieler der wahre Knackpunkt bei der Kaufentscheidung liegen. Denn beide Hersteller gehen hier mit deutlich unterschiedlichen Konzepten an den Start.
Bei Sony stellt die PS5 nach bisherigem Ermessen eher einen Neustart dar. Die bislang nur sehr zögerlichen Aussagen hinsichtlich der Abwärtskompatibilität deuten darauf hin, dass die Besitzer einer PS4 samt entsprechenden Spielen nicht mehr allzu viel damit anfangen können. Selbst wenn einige alte Titel weiterhin nutzbar sind, könnte es gut sein, dass sie dabei nicht oder nur wenig von der gesteigerten Leistung der neuen Konsole profitieren werden. Für alteingesessene Playstation-Fans dürfte sich die Frage nach einem Wechsel dennoch kaum stellen.
Microsoft bestätigt hingegen schon jetzt klar, dass auch die meisten älteren Titel auf der neuen Xbox laufen und dabei deutlich von der gestiegenen Performance profitieren sollen. Dank »Smart Delivery« sollen die Nutzer sogar für erst kürzlich gekaufte X-Box-One-Spiele ein kostenloses Upgrade auf die verbesserte Series-X-Version bekommen. Dahinter steckt ein völlig anderer Ansatz als bei Sony. Microsoft geht von ganz anderen Vorbedingungen aus und sieht die Xbox als nur ein Asset im Gerätepark der Zocker. Insofern geht es dem Hersteller auch weniger um die reine Hardware-Plattform und die Spiele, als um ein ganzes Gaming-Ökosystem. Dementsprechend will Microsoft insbesondere die peripheren Angebote wie Xbox Live, den Game Pass und auch seinen plattformübergreifenden Cloud-Gaming-Dienst Project xCloud vorantreiben.
Preis und Release: Auch wenn klar ist, dass sowohl die Xbox Series X als auch die PS5 rechtzeitig zum kommenden Weihnachtsgeschäft auf dem Markt sein sollen, gibt es für beide Konsolen noch keine offiziellen Release-Daten und Preise. Marktbeobachter wie der Analyst Michael Pachter gehen jedoch davon aus, dass die Playstation 5 zum Start um die 500 US-Dollar kosten wird und dass Microsoft seine Preisvorstellung erst nach dem Mitbewerber nennt, um diesen dann um bis zu 20 Prozent zu unterbieten.