Dass es sich beim SDM1000 um einen ARM-Prozessor statt der bei Client-Systemen etablierten x86-Plattform handelt, ist dabei nur auf den ersten Blick scheinbar ein Nachteil. Denn sowohl Microsoft als auch einige Hardwarehersteller arbeiten schon seit geraumer Zeit ernsthaft daran, die ARM-Plattform auf den PC zu bringen. So haben etwa Asus und HP schon jetzt sogenannte »Always Connected PCs« auf Basis der bisherigen Mobilprozessoren wie dem Snapdragon 835 und seinen Nachfolgern in der Schublade oder teilweise gar bereits im Verkauf, wie das HP Envy X2 LTE. Auch für die größere ARM-Variante soll beispielsweise Asus schon unter dem Arbeitstitel »Primus« an entsprechenden Produkten arbeiten.
Zudem wird bald auch die bisher noch größte Einschränkung für diese Plattformen fallen, die Beschränkung auf langsamere 32-Bit-Applikationen. Auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz Build hat Microsoft erstmals offiziell ein SDK vorgelegt, mit dem nun auch ARM64-Anwendungen für Windows 10 kompiliert werden können. Auch wenn damit die Leistung wohl noch immer etwas hinter den x86-Varianten von Intel und AMD zurück bleiben wird, haben die ARM-Chips dafür an anderer Stelle einen deutlichen Vorteil: sie sind deutlich stromsparender.
Die Kerne des SDM1000 sollen nur 6,5 Watt benötigen und insgesamt eine TDP um die 12 Watt erreichen. Damit sollte die CPU besonders lange Akkulaufzeiten ermöglichen, die im Notebook-Bereich abseits des Sonderfalls Gaming inzwischen fast schon ein ähnlich wichtiges Kaufargument sind wie die – meist eh viel zu große – Prozessorleistung.