Nur etwa halb so teuer wie das neue Flaggschiff ist die GeForce RTX 3080, die mit 719 Euro veranschlagt ist und schon ab 17. September in den Verkauf geht. Sie bringt immerhin noch 8.704 CUDA-Kerne mit, wird aber zumindest vorerst auf maximal 10 GByte GDDR6X beschränkt sein, die nur mit 320 Bit angebunden sind. Dennoch soll das ausreichen, um 30 Shader-, 58 Raytracing- und 238 Tensor-Teraflops zu berechnen. In Sachen Leistung liegt sie damit also nicht allzu weit hinter dem Topmodell und fast beim Doppelten der RTX 2080. Die maximale Leistungsaufnahme der RTX 3080 gibt Nvidia mit 320 Watt an.
Etwas größer ist der Leistungsunterschied hingegen zur aktuell kleinsten 3000-er Geforce, der RTX 3070. Mit 5.888 CUDA-Kernen ist sie merklich schwächer bestückt, als die beiden großen Schwestermodelle. Außerdem ist der Videospeicher hier nicht nur auf 8 GByte begrenzt, sondern mit GDDR6 und einer Speicherbandbreite von 256 Bit auch etwas langsamer. Die damit erreichbare Rechenleistung gibt Nvidia mit 20 Teraflops (Shader), 40 Teraflops (Raytracing) und 163 Teraflops (Tensor) an. Dafür ist die Karte mit 220 Watt auch merklich weniger Leistungshungrig. Dennoch ist die für 519 Euro gelistete RTX 3070 damit noch immer schneller als das aktuelle Spitzenmodell RTX 2080Ti, das über 1.000 Euro kostet.
Mit diesem guten Preis-Leistungs-Verhältnis dürften sowohl die Geforce 3080 als auch die 3070 dem Handel im Jahresendgeschäft gute Absatzmöglichkeiten bieten. Gleichzeitig führt der Leistungssprung dazu, dass sich die Preise für die 2000er-Generation seit der Ankündigung der neuen Modelle in einem rapiden Sinkflug befinden. Nicht umsonst hatte Nvidia die Produktion der 2000er-Serie schon vor Wochen eingestellt und die Hardwarepartner und den Handel vorgewarnt, die Preise für den Abverkauf anzupassen.
Spannend wird es jetzt, was die Konkurrenz dem entgegenzusetzen hat. Wohl im Oktober will AMD seine neuen Grafikkarten vorstellen, mit denen man nun endlich auch im Highend-Segment verstärkt angreifen will. Angesichts der ersten Leistungsdaten der GeForce-Modelle auf Ampere-Basis wird das eine gehörige Aufgabe. Da die neuen AMD-GPUs zudem Sonys Playstation 5 und Microsofts Xbox Series X antreiben, könnte sich ein etwaiger Leistungsunterschied nicht nur auf den Verkauf von Gaming-PCs auswirken, sondern auch die Nachfrage nach den Spielkonsolen der nächsten Generation beeinflussen. Und auch Intel steht im Herbst mit seinen diskreten Grafikkarten in den Startlöchern.