Neben Lautsprechern lassen sich auch Kopfhörer drahtlos mit Ton versorgen. Viele Funklösungen besitzen einen separaten Sender, den man mit dem Kopfhörerausgang des Geräts verbinden kann. Bei Funk-Kopfhörern, die auf Bluetooth setzen, ist häufig gar kein externer Sender nötig, denn die Bluetooth-Antennen sind meist bei den Tonlieferanten ohnehin an Bord. Man findet sie oft in Laptops, Tablet-PCs oder Smartphones. Diese Bluetooth-Produkte lassen sich nicht nur mit Funk-Kopfhörern prima nutzen. Tonabnehmer sind auch Docking-Stations, wie man sie für iPhone, iPod und iPad kennt. Auch kompakte Bluetooth-Lautsprecher wie der Bose SoundLink sind ideal für unterwegs.
Obwohl all diese Produkte das Bluetooth-Profil A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) nutzen, gibt es bei der Qualität der Audio-Übertragung große Unterschiede. Die Mindestanforderung für A2DP-fähige Geräte ist, dass sie den lizenzfreien Audio-Codec SBC (Low Complexity Subband Codec) unterstützen, der zum Teil schlechtere Klangergebnisse liefert als MP3 mit einer Bitrate von 128 Kbit/s.
Bei kompakten, mobilen Lösungen mag das ausreichend sein, im Wohnzimmer will der anspruchsvolle Hörer mehr. Er sollte darauf achten, dass die Quelle (etwa ein Smartphone) und die Senke (etwa eine Docking-Station) die Übertragung von Codecs wie MP3, AAC oder aptX erlauben.
Apples Lösung zur drahtlosen Übertragung von Musik von iPod, iPhone, iPad und der Computer-Software iTunes zur AV-Anlage heißt AirPlay und nutzt das WLAN. Über die qualitativ hochwertige Audio-Übertragung muss sich der Nutzer dabei keine Gedanken machen, denn es kommt der verlustfreie Audio-Codec Apple Lossless zum Einsatz. Die Bedienung ist, wie von Apple gewohnt, einfach: Der Nutzer wählt ein Musikstück aus und gibt an, welches AirPlay-Produkt im Netzwerk es abspielen soll.
Das kann ein Drahtlos-Lautsprecher sein, ein AV-Receiver, eine Hi-Fi-Kompaktanlage oder eine Docking-Station. Um Bild und Ton über AirPlay auf den TV zu streamen, hilft Apple TV: die hauseigene Multimedia-Box, die sich per HDMI mit dem Fernseher verbindet.
Wer sicht nicht zu den Apple-Anhängern zählt, kann Videos, Fotos und Musik auch über den Übertragungsstandard UPnP (Universal Plug and Play) bzw. DLNA (Digital Living Network Alliance) durch das WLAN-Netz schicken. Kostenlose Software ist für den Computer, das Smartphone oder den Tablet-PC erhältlich.
Auch immer mehr Fernseher, Player, TV-Empfänger und AV-Receiver unterstützen diesen Standard. Oft genügt ein Tastendruck, um festzulegen, welches Gerät einen Film, einen Song oder ein Foto wiedergeben soll.
Wer jetzt seine Wohnung entrümpelt, um die Kabel durch Funklösungen zu ersetzen, muss sich keine Sorgen machen, dass sich die Sender gegenseitig stören könnten. Zwar arbeiten die meisten drahtlosen Audio-Lösungen inklusive Bluetooth, Mikrowellen und WLANs im Bereich um 2,4 GHz. Nahezu alle Produkte wechseln aber automatisch die Frequenz, wenn Störer vorliegen, oder lassen sich manuell ändern. Das Gleiche gilt für das 5-GHz-Band, das sich Wireless-HDMI-Sender und WLAN-Netze teilen.