Das Tauziehen um Toshibas Speichersparte ist entschieden. Das Konsortium um Bain Capital mit Apple und Dell hat sich gegen Foxconn und Western Digital durchgesetzt.
Das unter anderem von Apple unterstützte Konsortium des Finanzinvestors Bain hat sich im Bieterwettstreit um die Speicherchip-Sparte von Toshiba durchgesetzt. In dem Deal geht es um 2 Billionen Yen (15,7 Mrd Euro), wie der japanische Technologiekonzern am Mittwoch bestätigte. Zur Gruppe um Bain gehören nach offiziellen Angaben auch der südkoreanische Konkurrent SK Hynix sowie die langjährigen Toshiba-Kunden Apple und Dell. Der Finanzdienst Bloomberg, die »Financial Times« und das japanische Wirtschaftsblatt »Nikkei« hatten zuvor über einen entsprechenden Verkauf berichtet.
Toshiba trennt sich von dem Speicherchip-Bereich, um die riesigen Löcher in der Bilanz nach dem kostspieligen Debakel im amerikanischen Atomenergie-Markt zu schließen. (CRN berichtete) Die Sparte, die bereits in eine separate Einheit abgespalten wurde, wollten unter anderem der Auftragsfertiger Foxconn und der Speicherspezialist Western Digital haben. Lange hat es so ausgehen, als ob Foxconn und WD den Zuschlag erhalten würden. Western-Digital-Aktien sackten in New York vorbörslich um 3,5 Prozent ab.
Der schon länger geplante Verkauf gestaltete sich seit Monaten schwierig, weil Western Digital als Partner von Toshiba in einem Gemeinschaftsunternehmen versucht hatte, den Verkauf an andere Bieter vor Gericht zu blockieren. Ausgeräumt ist der Streitpunkt noch nicht - Toshiba gab aber an, den nun abgemachten Deal auch bei einem gegenteiligen Urteil vor Gericht durchziehen zu wollen.