Mehr Dell- als Videoseven-PCs
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Bei Desktop-PCs sind die Eigenbrands der Fachhändler nicht zu toppen: Mit 30,6 Prozent dominieren sie laut der CRN-Händlerbefragung Channeltracks im Fachhandelsangebot. »Wir haben auch A-Brands von der Stange im Angebot, raten unseren Kunden aber, ein von uns assembliertes System zu kaufen«, bestätigt Kiriazis Papaloudis, der in seinem Wiesbadener Ladengeschäft auch eine eigene Werkstatt für die individuell gefertigten PCs hat. Der Vorteil für den Kunden bestehe darin, dass er ein System erhält, das genau auf seine Ansprüche hin zusammengestellt wurde. Ein wichtiger Grund für den Reseller, auf die Systeme Marke Eigenbau zu setzen, ist, dass er mit den Eigenmarken-PCs deutlich mehr verdient: »Mit den selbst gefertigten PCs erzielen wir bessere Margen«. A-Brand-PCs, die Endkunden auch in jedem Flächenmarkt erwerben können, sind seltener im Fachhandelsangebot zu finden. Immerhin 30,2 Prozent der befragten Reseller listen Fsc-Rechner. Hewlett-Packard (26,8 Prozent) und Acer (19,3 Prozent) gehören ebenfalls noch zum Standardangebot. Deutlich seltener sind Desktops von Maxdata (10,1 Prozent), Lenovo (8,1 Prozent) oder Wortmann (6,6 Prozent) im Angebot des Fachhandels zu finden. Dell-Produkte (4,9 Prozent) verkaufen die Fachhändler sogar noch häufiger als die Eigenmarkenbrands der Distributoren – Videoseven-PCs von Ingram Micro verkaufen gerade mal zwei Prozent der Fachhändler mit PC-Angebot.
Der Desktop-Rechner ist immer noch die Grundlage der Eigenmarken-Fertigung bei vielen Fachhändlern mit Ladengeschäft. Schließlich adressieren die Assemblierer mit Mini-Stückzahlen vor allem auch Privatkunden. »Die selbst assemblierten Systeme verkaufen wir vor allem gut an Gamer«, sagt Papaloudis. Ein lukrativer Markt, denn »die Spielefreaks kaufen nie PCs von der Stange und sind bereit, für die nach ihren Wünschen assemblierten Geräte auch mehr Geld zu bezahlen«. Vor allem bei kleineren Assemblierern zeigt sich dieser Trend hin zum Consumer. Während früher Fachhandelseigenmarken häufig an gewerbliche Endkunden verkauft wurden, stehen nun verstärkt Consumer im Fokus vieler Eigenbrand-Fertiger. Den Erfolg bei den Privatkunden erklärt sich Papaloudis auch mit der Service-Stärke, die Fachhändler bei den Eigenprodukten zeigen können: »Bei defekten Geräten können wir schnell und einfach selbst Reparaturen durchführen, das schätzen die Kunden«. Defekte Marken-Brands müssten hingegen den üblichen langen RMA-Prozess durchlaufen.