Welche Dos und Don’ts würden Sie anderen Digitalverantwortlichen mit auf den Weg geben wollen?
Schümmelfeder: Digitalisierung ist kein reines Technologiethema. Es betrifft das gesamte Unternehmen und unser Umfeld. Um innovativ und erfolgreich zu sein, muss die richtige Balance zwischen Stabilität und Veränderung gefunden werden. Entscheidend ist eine stabile Basis, welche auf eigenen Stärken aufbaut und Investitionen zulässt. Nur so lässt sich das Potenzial neuer Technologien erkunden und rasch, umfassend nutzen. Der Schlüssel zum Erfolg sind die Menschen im Unternehmen, die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern und kontinuierliches Experimentieren. Unternehmen, die dabei keine Fehler zulassen oder zu lange zögern, werden ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Schröder: Digitale Prozesse sollten ganzheitlich und immer von Anfang bis Ende betrachtet werden. Nicht immer werden alle Szenarien beleuchtet. Prozesse sind komplexer, als man auf den ersten Blick vermutet. Mit technischen Hilfsmitteln wie KI kann man Prozesse bereits ab der Kundenschnittstelle bis hin zur Fallabschließung durchführen. Das hat den Vorteil, dass Abhängigkeiten zu anderen Systemen reduziert und die Prozesse zusätzlich vereinfacht werden. So realisiert man einfache und effiziente Digitalisierungsschritte, die auch echten Mehrwert liefern.
Haest/Jespers: Es empfiehlt sich, die Anzahl der digitalen Anbieter zu begrenzen und so viele digitale Anwendungen wie möglich in einer Organisation zu verwenden. So lässt sich leicht erkennen, wo man suchen muss, wenn Unterstützung benötigt wird. Eine Herausforderung war es, unsere kreativen Ideen mit vorhandenen Technologien in Einklang zu bringen wie bei unserem „fiktiven Restaurant“, in dem Tische wie in einem echten Restaurant gedeckt sind, in dem wir einen Kurzfilm über die Zubereitung eines Desserts durch unseren „Petit Chef“ projizieren. Hier haben wir eine vorhandene Technologie auf neue Weise genutzt und so eine neue Erfahrung geschaffen.