Baustelle Rechenzentrum (Fortsetzung)




ITIL als Schrittmacher
Die IT-Produkte jeder Art müssen sich nicht nur generell am Best-Practice-Modell ITIL ausrichten, demzufolge Schnittstellen zu anderen Managementmodulen vorsehen. »Die Entwicklung von IT-Services jeder Art sollte sich generell an etablierten Best-Practices ausrichten. Insbesondere die aktuelle Version 3 der ITIL liefert in dieser Hinsicht einen ganzheitlichen Ansatz vom Design bis zur Implementierung, den es stringent umzusetzen gilt«, fordert Kall auf. Denn nur unter dieser Voraussetzung sei eine umfassende Life-Cycle-Betrachtung möglich, mittels derer eine permanente IT-Steuerung und -Optimierung gewährleistet sei. In die Life-Cycle-Betrachtung müsse auch die passive Verkabelungsinfrastruktur einbezogen werden. Er zeigt dabei auf permanente Änderungen, die Weiterentwicklung des IT-Service-Managements sowie ständige Anpassungen hinsichtlich Dokumentation, Compliance und IT-Sicherheit.
Per Kall, Teamleiter Consulting Service-Management, Materna: »Alle Applikationen, Datenquellen und Infrastrukturkomponenten müssen für die Bereitstellung verlässlicher IT-Services nahtlos ineinader greifen.«
Hans-Jürgen Niethammer, Head of Programm Management EMEA, Tyco Electronics:»Der Permanent-Link muss noch von der ISO standardisiert werden, dann ist die Bahn endgültig frei für 10 GBit/s via Ethernet bis zum Endgerät.»
Niethammer von Tyco Electronics sieht deshalb auf lange Sicht für die Verkabelungssystemhersteller keinen Weg an diesem ganzheitlichen Anspruch im Sinne der Anwender vorbeiführen. Es gäbe bereits Produkte wie Amptrac, die darin unterstützten, Abfolgen von der Verkabelung über die Verteilerschränke mit den aktiven Komponenten bis zu den Servern und Speichern, die davon abhängen, nachzuvollziehen. Für ein umfassendes IT-Service-Management ließen sich solche Produkte in ein Umbrella-System wie HP-Openview integrieren. Die steigende Packungsdichte in den Switch- und Router-Systemen erhöhe den Druck, ganzheitlich denken und handeln zu müssen. »Dadurch hängen von einem Switch immer größere System- und Applikationsbereiche ab, die reibungslos funktionieren müssen«, erklärt er. Dafür müsste gegebenenfalls nach unten doppelt verkabelt werden, damit im Falle eines Falles eine Ausweichstrecke zur Verfügung stünde. Das alles hinreichend zu managen und zu dokumentieren, dafür spreche schon der Druck, das heute schneller installiert, konfiguriert und umkonfiguriert werden müsse, ohne dass dadurch für das Gesamtsystem gefährliche Fehlerquellen entstünden.
Helmut Töpfer, Professional Services Manager, Brain Force: »Automatismen für einen ganzheitlichen Service-Management-Ansatz sind nur dann möglich, wenn manuelle Eingriffe weitgehend ausgeschlossen und durch selbstständig ablaufende, ineinander greifende Managementprozesse ersetzt werden.«
Andreas Vogl, Serviceentwicklung Data-Center, Siemens IT Solutions and Services: »Die Abhängigkeit von elektronischen Geschäftsprozessen nimmt stetig zu – Sie erlaubt keine SLA-Engpässe. Deshalb ist die Verkabelung ein fundamentaler Baustein im Data-Center. Jede Vereinfachung und jeder verbesserter Datendurchsatz trägt direkt zu einer steigenden Performance im RZ bei.«