CRN: Ein klares Commitment zum Channel, kein IT-Anbieter hat so viele Partner wie Microsoft. Einige waren jetzt allerdings enttäuscht, dass Dynamics Entrepreneur, erst zu Beginn des Jahres auf den Markt gekommen, eingestellt wird. Warum hat das Unternehmen diese Entscheidung gefällt, zumal das Geschäft aus Sicht des Channels viel versprechend anlief? Und wie geht es für die betroffenen Partner weiter?
Berg: Wir hatten Dynamics Entrepreneur in drei Ländern gelauncht. Am fehlenden Erfolg im deutschen Markt lag es sicher nicht. Die Verantwortlichen für den Produktbereich haben erkannt, dass sich Dynamics NAV prinzipiell dazu eignet, auch den Markt der ganz kleinen Unternehmen abzudecken. Deshalb wurde sehr früh entschieden, bevor Entrepreneur sich womöglich langsam zu Tode läuft, es zum September 2009 aus der Preisliste zu nehmen. Dadurch ist der Effekt im Handel relativ gering. Mit den Partnern, die es betrifft, finden wir jetzt einvernehmlich eine Lösung. Die Gespräche laufen gerade. Auch wenn die Entscheidung an sich bedauerlich ist, geht Microsoft damit, wie ich finde, sehr offen und professionell um.
CRN: Ein anderes Trendthema: Virtualisierung. Die US-Ausgabe der CRN hat – aus deutscher Sicht politisch nicht ganz korrekt – gerade berichtet, Microsoft starte einen »Virtualisierungs- Blitzkrieg«. Gibt das Bild zumindest inhaltlich den Sachverhalt richtig wieder?
Berg: Ja, wir haben mit unseren Produkten einen Schnellstart hingelegt. Virtualisierung ist gerade eines der Themen in der Branche. Für Kunden ergeben sich große Einsparmöglichkeiten. Momentan virtualisieren nicht einmal fünf Prozent der Unternehmen, 87 Prozent planen es jedoch. Damit bietet sich viel Potenzial für alle Anbieter, auch wenn einige Wettbewerber schon etwas länger am Markt sind.