Als Kompromiss zwischen den beiden technischen Hauptströmungen verbinden hybride Apps die Stärken nativer Apps mit dem Streben nach Plattformunabhängigkeit. Dazu wird eine mobile Web-App in einen Container "verpackt", der auf dem mobilen Gerät als native App arbeitet. Über diese Middleware erhält die App auf diese Weise Zugang zu den spezifischen Funktionen des mobilen Geräts. Das vermutlich bekannteste Beispiel einer hybriden App-Umgebung ist aktuell das Open-Source-Projekt „PhoneGap“, dessen Weiterentwicklung unter der Bezeichnung „Cordova“ von der Apache-Software-Foundation fortgeführt wird. Meist im gleichen Atemzug mit Phonegap werden Entwicklungs-Frameworks wie Titanium/Appcelerator oder Rhodes/Rhomobile (jetzt Motorola Solutions) genannt. Es handelt sich hier aber eher um Cross-Compiling-Verfahren. Aus einer gemeinsamen Codebasis werden für verschiedene Zielplattformen native Apps erzeugt. Diese Apps setzen ohne Zusatzschicht auf dem Betriebssystem auf. Sie sind also nativen Apps gleichzusetzen, die anstelle der vom Plattformhersteller vorgesehenen Umgebung in einer plattformneutralen Sprache (meist Java/JavaScript oder Ruby) realisiert werden.
Zu beachten ist: Das Versprechen der Plattform-Neutralität können die angeführten Umgebungen nur in einer idealen Technikwelt einlösen. In der Praxis behindern viele Detailfragen die reibungslose Umsetzung. Beispielsweise wird nicht jede mobile Plattform von hybriden Entwicklungs-Frameworks oder Cross-Compiling-Plattformen unterstützt beziehungsweise gleich gut unterstützt. Als knifflige Angelegenheit kann sich zudem die Installation erweisen, wenn einige Komponenten betagtere Versionen der Plattform-SDKs voraussetzen. Selbst im Falle der mobilen Web-Apps ist zu beachten, dass nicht jeder Browsertyp auf allen Mobilgeräten verfügbar ist. Zudem räumen die Standardspezifikationen im HTML5-Umfeld den Herstellern - gelinde ausgedrückt – einen großen Interpretationsspielraum für die Realisierung ein.