Mit der Frage der Programmierumgebung eng verbunden sind zugleich Überlegungen zur Bereitstellung, zum Betrieb und zur Vermarktung. Eine native App – auch in der Spielart hybride App - lässt sich bekanntlich ausschließlich über die einschlägigen Marktplätze der jeweiligen Systemplattform vertreiben und unterliegt damit dem zum Teil harschen Abnahmeprozess des Plattformbetreibers. Auch fallen die einen oder anderen Kosten für Entwickler-Zertifikate oder Beteiligungen am App-Verkauf an.
Im Falle der mobilen Web-App sind Unternehmen dagegen von der Vertriebspolitik und den Einschränkungen Dritter unabhängig. Die Anwendungen lassen sich ohne Auflagen auf gewöhnlichen Web-Servern hosten. Allerdings ist der Vermarktungsweg über einen Marktplatz den Web-Apps gänzlich verwehrt. Für ein markenstarkes Unternehmen muss das kein Nachteil sein; für die App eines kleineren Softwarehauses ist der „Marktauftritt“ dagegen erfolgskritisch, da nur hierüber eine breite Aufmerksamkeit erreichbar ist.
Der Browser-Hersteller Mozilla steht zwar mit einem eigenen Marktplatz-Konzept für HTML5-Apps in den Startlöchern. Das entkrampft sicherlich die Sichtbarkeitsfrage ein wenig. Ob die Vermarktungslücke zu nativen Apps sich damit nachhaltig schließt, wirft jedoch berechtigte Zweifel auf. Wessen Erfolg von einem funktionierenden Ökosystem abhängig ist, kommt an den Plattformen der führenden Anbieter nicht vorbei.