Moderne Mobiltelefone, Tablets, Computer und Smartphones findet man heute nicht mehr nur in den reichen westlichen Industrienationen. Schätzungen zufolge wird 2013 der Punkt erreicht, an dem es weltweit ebenso viele aktive Mobilfunkkonten gibt wie Menschen. Die Nachfrage in den Entwicklungsländern – von den sogenannten BRIC-Staaten bis Afrika und darüber hinaus – ist höher als in den reifen Volkswirtschaften und treibt das rasche Wachstum an. Begleitet von dynamischen Entwicklungen im Hightech-Bereich birgt dieser Wandel tiefgreifende Konsequenzen für die gesamte Technologiebranche.
Zunächst ein paar allgemeine Informationen: 2012 wurde China zum größten Verbrauchermarkt für Computer und Smartphones. Russland ist der viertgrößte PC-Markt im internationalen Vergleich, dicht gefolgt von Brasilien. Die Nachfrage nach Elektronikhardware in Indien belief sich 2009 auf 45 Milliarden Dollar und wird Prognosen zufolge bis 2020 auf 400 Milliarden Dollar ansteigen. Auch jenseits dieser vier Wachstumsmärkte, der sogenannten BRIC-Länder, explodiert die Nachfrage nach Mobiltelefonen. So verdoppelte sich allein im Zeitraum von 2008 bis 2010 die Zahl der Mobilfunkteilnehmer in Afrika auf 500 Millionen. Bis 2015 wird ein weiterer Anstieg auf etwa 850 Millionen erwartet. Scott Allison, Senior Vice President DHL Technology Sector, macht deutlich, dass der Begriff „aufstrebende Märkte“ hier irreführend ist. „Das sind bereits große Märkte“, sagt er. „China ist mittlerweise die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.“
Mexiko, die Türkei und Indonesien folgen den BRIC-Staaten. Eine Reihe von Berichten und Prognosen rechnen damit, dass diese Länder im nächsten Jahrzehnt einen Beitrag von bis zu 45 Prozent zum Wachstum des weltweiten BIP leisten werden. Abgesehen von diesen sieben Ländern kommt auch Afrika, Malaysia und dem Nahen Osten in der Verteilung der neuen Wachstumsmärkte ein erheblicher Anteil zu.
Afrika: Dank hoher Rohstoffpreise und starker Binnennachfrage konnte die Wirtschaft mancher afrikanischer Länder zweistellige Wachstumsraten verzeichnen. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der Mobilfunkanschlüsse in Afrika pro Jahr um 30 Prozent zugenommen. Bis 2015 soll sie auf 850 Millionen anwachsen.