Für die Netzplanung empfehlen sich Hilfsmittel wie Ekahau Site Survey oder Fluke Air Magnet Survey, mit denen man sich ein Bild von den baulichen Gegebenheiten machen kann. Unabhängig vom konkreten Szenario gibt es ein paar Grundregeln, nach denen erfahrene Netzplaner vorgehen sollten:
Im 2,4-GHz-Band bei 20 MHz breiten Kanälen gibt es nur drei Kanäle, die einander nicht überlappen: 1, 6 und 11. Dieses Raster ist auch die gängige Einstellung. Optional gibt es auch das Raster 1, 5, 9, 13, wobei Kanal 13 für amerikanische Geräte ein Problem darstellen kann. Es ist bei einer Installation von mehreren Access Points ratsam, die automatische Kanalwahl auszuschalten und die APs auf feste Kanäle zu legen, die diesem Muster entsprechen. Bei Installationen mit einem einzigen AP ist grundsätzlich nichts gegen die automatische Kanalwahl einzuwenden, allerdings ist die Implementation dieser Funktion meist nicht klar. So kann es passieren, dass ein Access Point später von sich aus oder nach einem Neustart einen neuen Kanal sucht und das Netz dann nicht mehr optimal eingestellt ist.
Kleinstmögliche Kanalbreite
Die Erfahrung zeigt, dass es ratsam ist, die Kanalbreite auf 20 MHz einzustellen – egal ob 2,4 oder 5 GHz, damit so viele nicht überlappende Kanäle wie möglich genutzt werden können. Im Folgenden ein Blick darauf, wie sich ein 20 MHz breiter WLAN-Kanal auf die WiFi-Performance auswirkt: In einem Netzwerk nach 802.11n sind theoretisch noch Bandbreiten von 72,2 MBit/s möglich, in einem 802.11ac-Netz noch 86,7 MBit/s. Gleichzeitig stehen aber mehr Kanäle im Netzwerk zur Verfügung, die von unterschiedlichen APs parallel genutzt werden können, während die Werte auch für bandbreitenintensive Anwendungen noch locker ausreichen. Man sollte sich dabei immer vergegenwärtigen, wo das Netzwerk seinen Flaschenhals hat: In der Regel ist das die Internet- oder die Server-Verbindung.
Zu beachten ist auch, dass die meisten Smartphones, Tablets, Notebooks, Smart-TVs und so weiter gar nicht die Hardware-Voraussetzungen haben, um eine „3×3-802.11n@40-MHz-Verbindung“ mit 450 MBit/s aufzubauen, geschweige denn eine „3×3-802.11ac@80-MHz-Verbindung“ mit 1.300 MBit/s. Die meisten Clients können eine Verbindung mit höchstens zwei Streams aufbauen, sprich maximal 150/433 MBit/s (802.11n/ac) oder 300/866 MBit/s (802.11n/ac) nutzen. Auch hier sollte man sich vor Augen führen, um welches Szenario es in der Regel geht: Videostreaming wie von Youtube, Netflix oder Amazon Prime braucht zum Beispiel fünf bis zehn MBit/s für HD-Streams; dank adaptiver Datenratenanpassung und geringerer Auflösungen können diese Werte deutlich niedriger liegen. Mit Hinblick auf die durchschnittlichen Datenraten der Verbindungen in Deutschland und Europa empfiehlt es sich daher, das Netz an anderer Stelle zu begrenzen.