Des Weiteren ist es sinnvoll, die Luftschnittstelle so wenig wie möglich zu belasten. Einer der effektivsten Ansätze besteht darin, so wenige SSIDs wie möglich zu nutzen. Jede SSID beziehungsweise jeder virtuelle AP sendet Beacons, um seine Präsenz kundzutun, und zwar auf der kleinstmöglichen Bandbreite (in der Regel 1 MBit/s), um möglichst viele Teilnehmer im Netz anzusprechen. Diese Beacons werden zum einen relativ langsam geschickt und brauchen daher viel Airtime, zum anderen senden drei eingerichtete SSIDs dreimal so viele Beacons. Viel effizienter kann man die Airtime nutzen, indem man nur eine einzige SSID verwendet und die Trennung durch dynamische VLANs mit RADIUS-basierter Enterprise-Sicherheit vornimmt. Dann ist es erstens nicht mehr nötig zu erklären, mit welchem Netzwerk (SSID) und wie (WiFi-Key) sich ein Client verbinden muss. Zweitens hat man eine viel bessere Kontrolle darüber, wer ins Netzwerk darf und wer nicht. Beziehungsweise man hat die Übersicht, wer an welcher Stelle im Netzwerk ist.
Auf 5 GHz ausweichen
Im 5-GHz-Band kann der Netzplaner das Thema theoretisch ein bisschen entspannter angehen, weil es dort mehr überlappungsfreie Kanäle gibt. Aber das 5-GHz-Band ist keine Universallösung. Unabhängig von den Reichweitenunterschieden zwischen 5 GHz und 2,4 GHz, gibt es zwei praktische Probleme:
Trotzdem sollte das 5-GHz-Band die Frequenz der Wahl sein, wenn es diese Möglichkeit gibt. Allerdings gelten die genannten fünf Grundregeln auch bei 5 GHz. Hinzu kommt noch, dass die Kanäle 120 bis 128 dieselben Frequenzen nutzen wie das Wetterradar, was die APs verpflichtet, zuerst 600 Sekunden lang diese Kanäle zu scannen. Es empfiehlt sich daher im professionellen Umfeld auf die Kanäle 120 bis 128 zu verzichten, da es auch später dazu kommen kann, dass der AP den Kanal wechseln muss, weil er plötzlich ein Vorrangsignal entdeckt.
Mit 20 MHz breiten Kanälen kommt man im 5-GHz-Band auf 19 überlappungsfreie Kanäle, bei 40 MHz sind es immer noch neun – vorausgesetzt, dass die WLAN-Clients im ganzen Frequenzbereich von 5.180 MHz (Kanal 38) bis 5.700 MHz (Kanal 140) arbeiten können. Neben der Tatsache, dass es mehr verfügbare Kanäle gibt, ist es in der Praxis so, dass man im 5-GHz-Band in der Regel weniger funkende APs findet, sodass es auch weniger Störungen durch benachbarte Netze gibt.