Steve Jobs ist tot, Bill Gates raus aus dem operativen Geschäft und John Mac Afee auf der Flucht. Die Chancen stehen also schlecht, noch einmal einen aus der legendären IT-Gründergeneration persönlich zu treffen. Demensprechend groß waren die Erwartungen, als Dell im April eine ausgewählt-kleine Journalistenrunde zum Interview mit Michael Dell einlud. Anders als ihre europäischen oder asiatischen Kollegen sind amerikanische CEOs fast durchweg begnadete Entertainer, die im Gespräch mit Witz und Schlagfertigkeit brillieren und auch ein offenes Wort schätzen. CRN Chefreporterin Michaela Wurm hatte deshalb einige provokante Fragen vorbereitet, um Michael die eine oder andere spitzzüngige Replik zu entlocken. Michael Dell käme nur alle paar Jahre mal nach Deutschland, hatte die PR-Dame im Vorfeld verraten. Ein guter Einstieg in den Small Talk beim lockeren Zusammensitzen vor dem Interview. »Sie waren ja lange nicht in Deutschland«, eröffnete unsere Reporterin das Gespräch. Michaels Antwort mit hochgezogener Augenbraue: »Wieso, ich bin alle paar Monate hier«. Leider erwies sich der Dell-Chef auch in der Interviewrunde als recht humorlos. Die richtig provokanten Fragen blieben deshalb ungefragt.