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Digitalisierung von Lieferketten

3. August 2022, 7:30 Uhr | Redaktion: Sabine Narloch
© WrightStudio/stock.adobe.com

Funktionierende Lieferketten sind das A und O für die Warenwirtschaft sowie industrielle Prozesse. Doch welche Möglichkeiten einer digitalen Lieferkette nutzen Unternehmen bereits? Drei Einblicke.

Wie drei Unternehmen beim Thema digitale Lieferkette aufgestellt sind:

  • Matthias Schlotter, Einkaufsleiter bei Schwäbische Werkzeugmaschinen
  • Ulrike Meyer, Geschäftsführerin von Willenbrock Fördertechnik
  • Chris Trommer, Einkaufsleiter bei KTR Systems

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funkschau: Was sind für Sie im Hinblick auf eine digitalisierte Lieferkette die wichtigsten Aspekte?

Trommer: Heute stellt sich kaum ein Unternehmen mehr die Frage, ob die Digitalisierung sich lohnt, es geht vielmehr um das Was und Wie. Als innovatives Maschinenbau-Unternehmen sind wir mit der KTR Systems schon ziemlich weit in der digitalen Transformation. Speziell die Einkaufsabteilung überprüft und optimiert seit 2019 intensiv tägliche Routinen auf Prozessbeschleunigung, Vereinheitlichung und Vereinfachung. Dadurch, dass wir schon früh die digitale Transformation angegangen sind, ergibt sich jetzt – bei den globalen Lieferkettenproblemen – kein lokaler Handlungszwang in Sachen Digitalisierung. Stattdessen können wir von den Vorteilen digitaler Prozesse profitieren – beispielsweise im Bereich der indirekten Beschaffung, der sehr aufwändige Verfahren und Prozesse birgt.

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Matthias Schlotter ist Einkaufsleiter bei Schwäbische Werkzeugmaschinen. Das Unternehmen stellt Fertigungssysteme in der Metallbearbeitung her und ist führend im Bereich der mehrspindeligen Bearbeitungszentren für die Zerspanung von Materialien aller Art. Der Hauptsitz befindet sich in Schramberg-Waldmössingen im Schwarzwald, weitere Standorte sind unter anderem in China, Frankreich und Nordamerika.
© Schwäbische Werkzeugmaschinen

Meyer: In erster Linie spielt die Vereinfachung der Kommunikation eine große Rolle. Wurden ehemals Listen hin und her geschickt, ging man dann dazu über, in Portalen zu arbeiten, wo sich der jeweils andere Partner einloggt. Heute sind APIs, also Schnittstellen zwischen den Systemen üblich. So haben alle Parteien einen guten Überblick über die Details des Auftrages oder der Bestände.

Schlotter: Viele IT-Projekte waren mit zu hohem Implementierungsaufwand, Kosten und Fehleranfälligkeit verbunden. Doch für unsere Zukunftsfähigkeit war Digitalisierung unumgänglich, da wir als Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH stetig weitergewachsen sind. Auch der steigenden Komplexität im Einkauf einhergehend mit Lieferengpässen musste digital begegnet werden, um Resilienz in Bezug auf die Lieferkette herzustellen. Unternehmen, die in diesem Bereich auf analoge Systeme bauen, fehlt Transparenz über die Entwicklung aller Lieferanten, Warengruppen und Artikel, einhergehend mit hohen Einsparungspotentialen.


  1. Digitalisierung von Lieferketten
  2. Inselbereiche digitalisieren oder holistische Automatisierung?
  3. Prozesse beschleunigen und Arbeitszeit einsparen

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