Das Geschäftsmodell der 4MBO AG kam aus einer Zeit, als die Kunden noch Schlange vor Lebensmittel-Discountern standen, um sich einen neuen PC zu kaufen. Und so wie der Konkurrent Medion Hoflieferant von Aldi war und auch noch ist, belieferte 4MBO den Food-Discounter Plus. Trotz »vielversprechender Gespräche mit Investoren« musste das Unternehmen im März 2004 einen Insolvenzantrag stellen, nachdem die Gläubigerbanken die Finanzierung einstellten. Bereits ein Jahr zuvor hatte 4MBO sein Kerngeschäft PC-Vermarktung eingestellt, da die Nachfrage großer Lebensmittelketten nach PCs und Notebooks im vierten Quartal 2002 drastisch eingebrochen war. Der nur wenige Tage zuvor gemeldete Jahresverlust in Höhe von über 25 Millionen Euro dürfte Banken negativ beeindruckt haben. Der zur Tengelmann-Gruppe gehörende Lebensmitteldiscounter Plus musste nach der Insolvenz des Herstellers 4MBO Regressforderungen seitens der Kunden abarbeiten. Angesichts der verkauften Stückzahlen, die bei Aktionsgeschäften hohe fünfstellige Volumina erreichen, mussten die verantwortlichen Plus-Manager hohe Rückstellungen verbuchen.