Virtual und Augmented Reality

"Es wird Zeit für Disruption!"

27. November 2019, 13:30 Uhr | Redaktion: Diana Künstler
Suzanne Borders, Gründerin und CEO von BadVR: "Daten sind die Killer-App für AR und VR."
© Suzanne Borders

Mit AR und VR lassen sich neue Ansätze für die Visualisierung großer Datenmengen erschließen. Ziel ist es dabei, die Barriere zwischen dem Anwender und den Daten verschwinden zu lassen. Start-up-Gründerin Suzanne Borders über die Herausforderungen und Chancen, die damit einhergehen.

funkschau: Was verbinden Sie persönlich mit VR? Was ist Ihr Hintergrund und woher kommt Ihre Affinität zu VR?

Suzanne Borders: Ich finde immersive Technologien schon spannend seit ich ein Kind war. Ich war riesiger Star-Trek-Fan, das hat meine Liebe zu VR gefördert. In meinem vorherigen Beruf als Produktdesignerin arbeitete ich an 2D-Darstellungen für die Immobilienwirtschaft. Produkte zu entwerfen, die 300 Millionen Datenpunkte zu jeder Immobilie im Land abbilden, war sehr schwierig. Dabei kam mir die Idee, zusätzliche Dimensionen hinzuzufügen. Damals steckte VR noch in den Kinderschuhen. Als die Hardware besser wurde, gründete ich BadVR.

funkschau: Wie lassen sich VR/AR und Big Data miteinander in Einklang bringen?

Borders: Der beste Weg besteht darin, die enormen Unterschiede in der Usability zwischen 2D-Bildschirmen und immersiven Technologien anzuerkennen. Viele Menschen denken bei VR-Datenvisualisierung nur an mehrdimensionale Diagramme und Grafiken. Solche Produkte nutzen das Potenzial von VR nicht vollständig und führen zu schwer zu handhabbaren Produkten mit unklarem Mehrwert. Vergleichbar damit sind unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Entwicklung von Apps für Mobiltelefone oder Desktops. Wenn Technologiewechsel und neue Plattformen entwickelt werden, müssen alle bestehenden Best Practices grundlegend überdacht und neue Standards festgelegt werden. Wir führen VR und Big Data zusammen, indem wir bestehende Denkweisen hinterfragen und von Grund auf neue Methoden entwickeln.

funkschau: Wo liegen die Potenziale für die Datenvisualisierung in VR?

Borders: Daten sind die Killer-App für AR und VR. Daten haben sich in den letzten zweihundert Jahren dramatisch und immer schneller verändert – die Menge der weltweit erzeugten Daten verdoppelt sich alle zwei Jahre in Größe und Komplexität. Die Methoden und Werkzeuge, mit denen wir diese Daten visualisieren, haben sich allerdings nicht verändert. Wir verwenden immer noch die gleichen Kreis-, Linien- und Streudiagramme wie in den 1940er-Jahren. Es wird Zeit für Disruption!

Immersive Technologien bieten sich von Natur aus für die Datenvisualisierung an. Sie bieten Raum, um mehrere Größenordnungen von Daten anzusehen, und ermöglichen es Nutzern, Daten in ihrer jeweiligen Anwendungsumgebung einzusetzen. So können wir Datensätze ganzheitlich betrachten und an Schnittstellen einsetzen, die diese auch für anspruchsvolle Nutzer verständlich machen.

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