Wenn bedeutsame Entscheidungen getroffen werden müssen, greifen Regierungen manchmal auf den Mechanismus eines Referendums zurück. Vielleicht ist der Code so eine spaltende Regelung – bedenkt man die hochgekochten Emotionen – und ein Referendum ist der einzige Weg, eine Lösung zu finden, die für die Mehrheit funktioniert. Dies ist dennoch ein „alles-oder-nichts“-Ansatz und es gibt immer klare Gewinner und Verlierer.
Um also die Notwendigkeit für eine Entscheidung nach dem Motto „sie gegen uns“ zu vermeiden, sollten Telekommunikationsunternehmen und OTTs vielleicht ihre eigene Lösung finden, wie eine Regulierung fair für alle sein könnte, und dies der Europäischen Kommission zur Zustimmung vorlegen. Dennoch sind es die Nutzer, die eine demokratische Entscheidung darüber treffen, welche Dienste für sie am besten sind. Denn sie treffen ihre Entscheidung ganz einfach, indem sie die für sie beste Lösung auswählen – sei es in Bezug auf Kosten, Qualität oder Sicherheit. Da OTTs im Moment in vielerlei Hinsicht hier die Oberhand haben, ist eine Zusammenarbeit zwischen OTTs und Telekommunikationsanbietern derzeit nur schwer vorstellbar.
Darum ist es meiner Meinung nach am sinnvollsten, die Regulierungen im Telekommunikationssektor nach unten anzugleichen, statt die für OTTs nach oben. Dies würde zu mehr Innovationen im Service sowie verbesserter Kundenerfahrung führen und Telekommunikationsanbietern ermöglichen, im Wettbewerb mit OTTs effektiver mithalten zu können. Dieser Ansatz könnte dabei helfen, den zukünftigen Erfolg europäischer Technologien und der gesamten Telekommunikationsbranche auf globaler Ebene zu sichern.
Conor Carroll ist Senior Vice President of Sales, Europe and the Americas bei Tata Communications