Öffentliches WLAN

Herausforderungen & Möglichkeiten

22. Oktober 2014, 13:40 Uhr | Markus Brungs, Geschäftsführer, Logicalis
Abbildung 1 zeigt links eine Auswahl der gewünschten Services. Rechts: Zielnavigation zu einem Geschäft
© Ituma

Man kann es sich kaum leisten, keinen WLAN-Empfang anzubieten, will man den Erwartungen der Kunden beziehungsweise Besucher gerecht werden. Dass die Einrichtung und die Bereitstellung von WLAN allerdings nicht nur Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten bietet, wissen viele Betreiber oft nicht. Der folgende Beitrag zeigt die notwendigen Voraussetzungen für ein funktionierendes öffentliches WLAN auf und erklärt anschließend, wie man daraus den optimalen Nutzen zieht und beispielsweise die Verkaufsprozesse und Bewegungsströme optimieren kann.

Abbildung 2: Livedaten der Besucher, die die WLAN-Funktion aktiviert haben
Abbildung 2: Livedaten der Besucher, die die WLAN-Funktion aktiviert haben
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Die Zunahme von WLAN-Einrichtungen wie Hotspots oder Free-Wi-Fi ist unverkennbar. Sowohl in öffentlichen Räumen wie Flughäfen, Bahnhöfen, Bibliotheken oder Museen, als auch in kommerziellen Einrichtungen wie Hotels, Restaurants, Einkaufszentren und auf Messen werden die drahtlosen Internetzugriffspunkte vermehrt angeboten. Und was seit längerem bereits für das Hotel- und Gaststättengewerbe gilt, wird zunehmend vor allem für den Einzelhandel und öffentliche Bereiche maßgeblich: Man kann es sich kaum leisten, keinen WLAN-Empfang anzubieten.

Einrichtung des Hotspots

Gutes WLAN steht und fällt mit der genauen Planung. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, muss sich die IT-Ausstattung an die individuellen Standort-Gegebenheiten und an die Bedürfnisse des Betreibers sowie der Nutzer anpassen. Die bloße Bereitstellung beziehungsweise Installation von WLAN reicht dazu nicht aus, denn es gibt einige weitere wichtige Aspekte, die über den späteren Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Das Netzwerk muss zuverlässig funktionieren, flexibel und sicher sowie den ansteigenden Datenmengen gewachsen sein – und das unabhängig von der Nutzerzahl. Daher sollte schon im Vorhinein genaustens berechnet werden, welche Kapazitäten die Lösung für Hauptstoßzeiten vorhalten muss. Wird dies vernachlässigt, führt eine eingeschränkte Konnektivität mit langen Ladezeiten oder ein Systemabsturz schnell zu einer völlig ungewollten und gegebenenfalls sogar geschäftsschädigenden Frustreaktion bei den Nutzern.

Rechtliche Absicherung

Unter juristischen Gesichtspunkten ist die rechtliche Absicherung – inbesondere in Bezug auf die Gastzugänge – von besonderer Relevanz. Denn gemäß der Providerhaftung trägt der Anbieter auch die Konsequenzen. Für ihn bieten sich generell zwei Möglichkeiten: Zum einen kann der Anbieter das WLAN in Eigenregie anbieten. Um hierbei rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen die Log-Daten der Nutzer nachgehalten werden, um sie anhand der zugeordneten IP-Adressen dem Kunden später zuordnen zu können. Dadurch können mögliche Abmahnungen und strafrechtliche Konsequenzen an den Verursacher – in diesem Fall den Nutzer – weitergeleitet werden. Diese Methode ist allerdings aufgrund des damit verbundenen Aufwands und der anfallenden Datenmengen nicht sehr effizient.

Die zweite Möglichkeit liegt darin, einen externen Internet-Provider mit ins Boot zu holen, der die Providerhaftung für den Anbieter übernimmt. Dabei handelt es sich um die weitaus gängigere und deutlich empfehlenswertere Methode.

Engpassvermeidung für komfortables „Surf“-Erlebnis

Für jeden User sollte die Bandbreite – bei gleichzeitiger Nutzung des WLANs – mindestens 100 kBit pro Sekunde betragen, um eine komfortable Nutzung zu garantieren. Das bedeutet, dass die gesamte IT-Infrastruktur enorme Bandbreiten bereitstellen und verarbeiten muss. Die verfügbare Bandbreite sollte daher schon vorweg an die maximale Besucherzahl angepasst werden. Nur so lassen sich spätere Engpässe des Datenverkehrs vermeiden. Auch an dieser Stelle gibt es zwei Varianten die Nutzung zu steuern:

  1. Die Zuweisung einer festen Bandbreite je Nutzer: Diese kann mit der passenden Technologie für bestimmte Nutzergruppen modifiziert werden. So können beispielsweise Premiumkunden (zum Beispiel mit Kundenkarten) oder Teilnehmer von Bonusprogrammen (wie etwa Payback) eine höhere Bandbreite erhalten als der „normale“ Nutzer mit Gastzugang.
  2. Die Sperrung von verbrauchsintensiven Applikationen wie beispielsweise Filesharing oder Videoangeboten (Youtube, Skype, etc.). Insbesondere bei IT-Installationen mit geringen Bandbreiten bietet sich diese Möglichkeit an, um eine funktionierende Grundversorgung zu gewährleisten.

 

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