Hindernisse auf dem Weg zur Datenautobahn (Fortsetzung)
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Niethammer verdeutlicht durch das eigene Garantieprogramm, wie solide er den bisherigen Normierungsstand für die Kunden und Planer erachtet. »Wir bieten für das Kupferverkabelungssystem und über den Applikations-Standard eine 25-Jahres-Garantie auf 10-Gigabit-Performance. Sobald die Verkabelungsnorm da ist, werden wir das Garantiedokument zügig auf den neuen Stand hin erweitern.«
Gerlach lenkt die Aufmerksamkeit der Runde auf die messtechnische Seite. Wonach sollen die Installateure eigentlich messen? Nach Applikationen oder Klassen? Niethammer zeigt auf die Applikationsnorm IEEE 802.3AN, räumt aber ein, dass es bisher noch keinen kompletten Standard für das Messen im 10-Gigabit-Bereich gebe. »Also doch ein messtechnisches Niemandsland?“«, provoziert Stiel.
»Diese Ausgangsituation hatten wir schon bei der Kategorie 5, Klasse D, Klasse D 2000, Klasse 2002 und Klasse E«, versucht Thomas Hüsch, Technischer Leiter bei Psiber Data, zu entschärfen. »Die Drafts und Standards kommen nach und nach. Erst dann ließ sich und lässt sich nach diesen Vorgaben allgemein verbindlich messen.«
»Kann die Applikation gemäß den Channel-Vorgaben überhaupt gemessen werden?«, fragt Hüsch. Klotzbücher verweist auf die Channel-Werte für 10G, außerdem auf einen Sicherheitspuffer für die Planer und Kunden. »Das hat für beide den Vorteil, dass sie sich gegenüber dem Klasse-E-Standard der Vergangenheit zumindest auf stabile Draft-Vorgaben für den Channel verlassen können.« Hüsch lässt nicht locker: »Also erst Messen der Channel-Werte nach IEEE 802.3AN, danach die Channel-Werte der ISO heranziehen, um irgendwann auf standardisierte Permanent-Link-Werte umzuschwenken?«
Schleider versucht zu dämpfen: »Die Channel-Werte der ISO sind gesetzt. Die Permant-Link-Werte sind auch ohne Draft relativ stabil.« Dennoch räumt er ein: »Mit 10 Gigabit müssen neue Parameter in die Designphase einbezogen werden, die teils noch nicht verbindlich vorliegen.« Daraus ergäben sich weitere Fragen: »Wie kann der Planer seine Ausschreibung dennoch fixieren? Werden traditionelle Messtechniken ausreichen?« Eins sei angesichts dieser Ausgangssituation klar: »10-Gigabit-Planer müssen deutlich mehr überlegen, damit später die Applikationen über die komplette Link-Länge beanstandungslos laufen.«