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10-Gigabit-Ethernet

Keine 10-Gigabit-Apps

Autor:Redaktion connect-professional • 7.10.2007 • ca. 1:10 Min

»Die Netzwerksysteme wie Switches und Router basieren alle auf verabschiedeten Standards«, informiert Adamski. Wenn sich auch die Netzwerk- und Chip-Hersteller anfangs mit der 10-Gigabit-Technologie schwer getan hätten: Mittlerweile stellten sie für diese hohe Geschwindigkeit gut funktionierende Karten zur Verfügung. Das gelte sowohl für Kupferkabel als auch LWL. »Was die Integratoren derzeit beschäftigt, ist die Schlüsselapplikation zu finden, um die schnelle Datenautobahn auszureizen«, bemerkt Adamski. Er kann solche Applikationen bisher nur im Produktions- und Fernsehbereich erkennen.

Gerlach sieht mehrere Applikationen, die Zug zum Zug die 10-Gigabit-Autobahnen füllen könnten. Er verweist auf künftige Multimedia-Anwendungen, Highspeed-Server im RZ bis hin zur SAN-Technologie, über die immer größere Datenmengen bewegt werden müssten.

Bauer relativiert: »10 Gigabit ist für jedes Unternehmensnetzwerk zwar sinnvoll.« Der Fokus dieser Technologie liege aber im Backbone-Bereich für die Kopplung zentraler Netzwerkverteiler. Diese Bandbreite müssten sich sämtliche User teilen. 10 Gigabit als Endgeräteanschluss erteilt er hingegen eine Absage. »Für den Endanwender ist diese Technologie nicht geeignet. Denn aktuell gibt es keine Applikation, die diese Bandbreite nur annähernd benötigt.« Selbst High-Definition-Video brauche diese großen Datenraten nicht. Außerdem: »Auf Grund der hierarchischen Verkabelungsstruktur im LAN ist 10 Gigabit am Arbeitsplatz ohnehin nicht sinnvoll.« Hier werde 1 Gigabit, auch mit Blick in die weitere Zukunft, völlig ausreichen.

Gerlach bezweifelt das. »Wir müssen durchgehende Datenautobahnen für die Zukunft zur Verfügung stellen. Nur so können die Investitionen der Unternehmen langfristig sichergestellt werden.« Außerdem sei der Einsatz der schnelleren Karten im Endgerätebereich eine Preissache. »Keiner diskutiert heute mehr über 1 Gigabit am Arbeitsplatz. Das wird bei den 10-Gigabit-Karten, sobald die Preise dafür deutlich nach unten gehen, nicht anders sein.«