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10-Gigabit-Ethernet

Außerirdische unterwegs

Autor:Redaktion connect-professional • 7.10.2007 • ca. 1:25 Min

Heimo Adamski, Regional-Director für Zentral- und Südosteuropa bei SMC Networks, macht für die Seite der aktiven Komponenten wie Switches und Router klar: »Für uns zählen verabschiedete Standards. Denn nur so können wir über unsere Produkte für die Anwender die Abläufe auf Applikationsebene sicherstellen.«

Gerlach zeigt auf die Außerirdischen in der Verkabelung, Alien-Next, und fragt in die Runde: »Wem obliegen eigentlich diese komplexen Prüfungen: dem Verkabelungskomponenten-Hersteller oder dem Planer und Installateur?«

Schleider spielt den Ball weiter: »Der Planer muss wissen, was er ausschreibt, und demzufolge die Verkabelungstechnik einsetzen. Sieht er sich den Channel genau an und entscheidet er sich für ein qualitativ hochwertiges Verkabelungssystem mit entsprechenden Widerstandswerten, kann er sich Alien-Next-Messungen, um Übersprecheffekte abzufangen, gegebenenfalls sparen.« Erfülle das Verkabelungssystem diese Eigenschaften unter den Feldbedingungen nicht, müsse er sich des Themas Alien-Next-Messungen bei der Ausschreibung annehmen. Je besser das Verkabelungssystem sei, desto einfacher fielen die Messungen aus..

»Wir bieten die Geräte, den Alien-Crosstalk zu messen«, informiert Klotzbücher. »Aber in den Standardisierungsgremien werden der Übersprecheffekt und die Maßnahmen dagegen noch diskutiert.« Deshalb gebe es bisher nur Richtlinien, deren Funktionieren im Feld erst jetzt mit den ersten Installationen geprüft werden könnte. Klotzbücher geht davon aus, das noch ein, zwei Jahre ins Land gehen werden, bevor vernünftige, tragfähige Richtlinien für Alien-Next-Messungen zur Verfügung stehen werden. »Damit hat vorerst der Planer die Designaufgabe, diesen Effekt zu bewerten, um die richtige Entscheidung hinsichtlich der Verkabelungstechnik treffen zu können.«

»Bei 10 Gigabit steuert das Unternehmen auf den Alien-Next-Effekt zu«, räumt Schleider ein. »Deshalb müssen weitere Parameter betrachtet und in die Messungen einbezogen werden.« Ein zukunftssicheres Kupferverkabelungssystem sei dennoch das beste Rezept, solche Messungen gering zu halten.

Gerlach gibt zu bedenken, dass bisher erst wenige 10-Gigabit-Applikationen absehbar seien. Und die Planer, die dennoch auf diese Datenautobahn aufführen, seien meist überfordert, die Hochgeschwindigkeit auf die Verkabelungsspur zu bringen. Er spricht in diesem Zusammenhang von »viel Halbwissen unter den Planern«.