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Was erwarten die Unternehmen von 2009 – wie gehen sie mit der Wirtschaftskrise um?

Gefragt: Kostensenkung durch ITK-Lösungen

Autor:Redaktion connect-professional • 14.1.2009 • ca. 2:10 Min

Gut vorbereitet auf dieses Jahr fühlt sich auch Lexmark Deutschland, das sich bereits auf gekürzte IT-Budgets und »eine restriktive Einkaufspolitik der Unternehmen « einstelle. Handlungsbedarf sieht Geschäftsführer Mike R. Rüschenbaum insbesondere darin, »Einsparpotenzial bei unseren Endkunden zu erkennen und zu realisieren. Und das gilt natürlich auch für unser Unternehmen«. Bei aller Unsicherheit, die mit den Prognosen der Verbände verbunden ist, erkennt Rüschenbaum durchaus auch Chancen. Denn Unternehmen würden weiterhin in notwendige IT-Geräte wie beispielsweise Drucker und Multifunktionsgeräte investieren. »Investitionen, die Unternehmen dabei unterstützen, mittelfristig Kosten einzusparen, werden häufig doch umgesetzt.«

Von vollen Auftragsbüchern in vielen für die Gesamtwirtschaft wichtigen Branchen gar spricht Rainer Hunkler, Geschäftsführer des Systemhauses Hunkler GmbH & Co.KG. So würden diese vollen Auftragsbücher garantieren, »dass es in den nächsten Monaten genug zum Abarbeiten gibt und nicht zwingend ein Investitionsstopp bei IT erfolgen wird«, auch wenn man nicht wisse, wie bis dahin die Großwetterlage aussehe.

Von der »viel bescholtenen Krise« spürt auch Michael Binkert »noch sehr wenig«. Der Chef von BHS Binkert führt dies auf die Schwerpunkte Unterhaltungselektronik und Fotografie zurück. »Das sind Bereiche, die beim Konsumenten eigentlich immer Bedarf wecken. Von daher lässt sich für uns im Moment noch kaum abschätzen, welche Auswirkungen wirklich auf uns zukommen.«

Für Simone Frömming, Vertriebs- Chefin bei Tech Data Deutschland, ist ganz klar, dass in diesem Jahr »noch mehr Aufwand notwendig sein wird, um Geschäftserfolge zu erzielen«. Aus diesem Grund könne in einem stagnierenden Markt nur über weitere Wettbewerbsanteile Wachstum erzielt werden. Wenig rosige Aussichten sieht sie für jene Unternehmen, die finanziell und strategisch angeschlagen sind. »Sie werden ins Straucheln geraten.« Aber auch auf Kundenseite werde »es leider weiter Insolvenzen geben«. Sorgenvoll äußert sich auch Gerhard Schulz zur momentanen Wirtschaftssituation. Der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Ingram Micro beurteilt die Lage als »so schlecht wie nie zuvor«. Zudem würden die sich immer schneller ändernden Rahmenbedingungen erheblichen Einfluss auf das Geschäft nehmen. Schulz fordert von der Politik konsequenten Abbau bürokratischer Barrieren. »Beispielsweise die Elektronikschrottverordnung oder die Urheberrechtsabgabe. Weiterhin muss sichergestellt werden, dass die von der Regierung den Banken gegenüber zugesagten Bürgschaften und Kredite auch ihren Weg in die Wirtschaft finden.«

Ebenfalls vertrauensbildende Maßnahmen fordert Bernd Quenzer, Geschäftsführer bei Oki Systems Deutschland. Nur so könne die Inlandsnachfrage dauerhaft stimuliert werden. Für das Oki-Geschäft hingegen blickt er mit Optimismus auf die nächsten zwölf Monate. Ein Grund dafür sei die rechtzeitige Reaktion auf das veränderte Nachfrageverhalten der Kunden gewesen. Mit Tools wie »Finanzierungskonzepte und einem Output Management- Konzept haben unsere Kunden die Möglichkeit, ihren Investitionsaufwand über mehrere Jahre zu verteilen«.

Auch Thomas Kühlewein, Senior Regional Director bei VMware, blickt vergleichsweise optimistisch auf 2009. Freilich sei die Unsicherheit im Markt groß und »die Vorausschau auf die kommenden Monate deshalb schwierig«, doch sei er der Überzeugung, »dass wir über eine Technologie verfügen, die sich auch in der Rezession verkaufen lässt«. Auf keinen Fall gebe es einen Grund, »dass wir uns jetzt in die totale Depression hineinreden«.