Zum Inhalt springen

IT-Sicherheit zur Miete

IT-Sicherheit zur Miete Auch IT-Sicherheitsdienstleistungen werden zunehmend als Mietleistung angeboten. Der Zuspruch in den verschiedenen Sicherheits-Disziplinen ist aber unterschiedlich

Autor:Redaktion connect-professional • 2.4.2008 • ca. 1:45 Min

Inhalt
  1. IT-Sicherheit zur Miete
  2. Sicherer Datenraum zur Miete

Software ist als Produkt für die meisten Anwender uninteressant. Sie wollen ihr Problem gelöst haben und sich nicht durch Code wühlen. Der Verkauf einer reinen Dienstleistung zur Lösung des jeweiligen Problems scheint deshalb auf der Hand zu liegen. Die Miet­mo­delle – ob sie nun ASP, Managed/Hosted Services oder neuerdings Software as a Service (SaaS) heißen – haben deshalb in der Branche eine gewisse Tradition. Auch im Sicherheitsbereich gibt es mittlerweile immer mehr Mietmodelle. Gerhard Eschelbeck, Technikchef beim Sicherheitsspezialisten Webroot, meint, dass solche Modelle wie sie Web­root im Bereich Schwachstellenanalyse anböten, für die Kunden nicht nur finanziell, sondern auch sicherheitsstrategisch vorzuziehen seien. »Die Sicherheitskontrollen müssen immer weiter ins offene Netz verlagert werden, damit der ganze Schadcode-Müll gar nicht erst in die Unternehmensnetze rein kommt«, meint er. Eine solche Spähaktion weit draußen im Internet können nach seiner Meinung nur Dienstleisterfirmen leisten, weil nur sie genügend Datenmasse haben, um Schadcode-Entwicklungen frühzeitig beurteilen zu können. Im Vergleich zu entsprechenden Angeboten vor einigen Jahren seien die jetzigen SaaS-Angebote deutlich verbessert, da sie erstmals skalierbar seien für Hunderte oder Tausende von Abnehmern. So müssten beispielsweise für jeden Kunden eigene Schlüssel bereitgestellt werden können. Das sei bei den früheren Lösungen nicht oder nur schwer möglich gewesen. Echtzeit-Filtern von Webadressen bietet das kalifornische Unternehmen ScanSafe an, das jetzt auch im deutschsprachigen Bereich seine Dienste anbietet. ScanSafe überprüft den gesamten Inhalt einer Website in dem Moment, in dem sie aufgerufen wird. Pim van der Poel, der ScanSafe im deutschsprachigen Bereich aufbauen soll, meint, dass eine Geschwindigkeit, wie sie für das beschriebene Verfahren notwendig ist, am besten durch eine ausgelagerte Lösung und entsprechende spezialisierte Rechenzentren möglich wird. Van der Poel preist die ScanSafe-Dienste vor allem auch für Web-2.0-Seiten an, die sich kontinuierlich ändern und bei denen statische URL-Filter keine Chance mehr hätten. Das Rechenzentrum von ScanSafe bearbeite rund sieben Milliarden Webaufrufe im Monat, unten denen regelmäßig zehn bis fünfzehn Prozent Gefahren aufwiesen, für die bis dahin keine Signatur und kein Sicherheits-Patch existiert hätten. Die größte Gruppe in puncto Mietleistungen ist im IT-Sicherheitsbereich natürlich immer noch die externe Mail-Dienstleistung, also das Ausfiltern von Viren und Spam. Hier sind Firmen wie MessageLabs, Black­spider/Surfcontrol, Retarus und Eleven schon Jahre lang im Geschäft. Ebenso natürlich Postini, denen allerdings die Übernahme durch Google nicht unbedingt bei der Erweiterung des Dienstleistungs-Geschäfts ­geholfen zu haben scheint, wenigstens nicht in Deutschland.