BEG- und EEW-Zuschüsse für Unternehmen

KMU lassen Fördermittel für Energieeffizienz ungenutzt

24. Juli 2025, 8:24 Uhr | Diana Künstler
© fizkes – shutterstock.com

Trotz attraktiver Förderprogramme für Energieeffizienzmaßnahmen greifen kleine und mittlere Unternehmen selten auf staatliche Mittel zurück. Fehlendes Wissen und bürokratische Hürden gelten als Hauptursachen. Dabei stehen Förderquoten von bis zu 60 Prozent im Raum – auch für Kleinstunternehmen.

Laut dem Fraunhofer-Abschlussbericht zur Evaluation der „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) würden insbesondere KMU Fördermöglichkeiten unzureichend ausschöpfen. Der Bericht, der sich auf die Jahre 2019 bis 2023 bezieht, nennt insbesondere das Modul 2 (Prozesswärme aus erneuerbaren Energien) sowie Modul 6 (Elektrifizierung von Kleinstunternehmen) als unterdurchschnittlich genutzt.

Nach Einschätzung der Fördermittelberatung Epsa Deutschland (Eigenschreibweise „EPSA“) sei das Wissen über die Förderfähigkeit häufig gering – auch bei größeren Mittelständlern. Viele Unternehmen gingen davon aus, dass staatliche Zuschüsse primär Großkonzernen oder dem Wohnungsbau vorbehalten seien. Zudem werde der bürokratische Aufwand häufig überschätzt. Dabei könnten laut Epsa insbesondere KMU mit geringem Ressourceneinsatz Anträge stellen und im Erfolgsfall beträchtliche Zuschüsse erhalten.

Hier warten sieben Förderschätze auf KMU

LED-Beleuchtung (BEG): Austausch energieeffizienter Innenbeleuchtungssysteme in Nichtwohngebäuden. Bis zu 15 Prozent Zuschuss auf Investitionen.

Beispiel: Die Investition der Erneuerung der Beleuchtung in einem Teil einer Produktionshalle auf LED lag bei 225.000 Euro, das Unternehmen erhielt eine Förderung in Höhe von 33.750 Euro.

Kältetechnik zur Raumkühlung (BEG): Neueinbau oder Optimierung von Kühlsystemen, z. B. in Produktionshallen oder Krankenhäusern. Förderquote bis 15 Prozent.

Beispiel: Ein Krankenhaus investierte 2.500.000 Millionen Euro und bekam 375.000 Euro Förderung.

Lüftungs- und Regeltechnik (BEG): Optimierung von Raumluft- und Messsystemen für effiziente Gebäudenutzung. Förderung bis 15 Prozent für Unternehmen.

Beispiel: In einem Bürogebäude wurde eine Lüftungsanlage saniert und mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Investition lag bei 300.000 Euro und die Förderung betrug 45.000 Euro.

Wärmepumpen und Solarthermie (BEG): Installation energieeffizienter Heizsysteme. Hohe Antragszahlen bei Wärmepumpen (ca. 20.000 pro Monat), aber Biomasse und Solarthermie werden zu selten beantragt. Die Förderung liegt bis zu 30 Prozent.

Beispiel: Ein Hotel erneuerte seine Heizungsanlage für die Raumheizung und stellte auf Wärmepumpen um. Die Investition belief sich auf 600.000 Euro und die Förderung lag bei 180.000 Euro.

Elektrifizierungsprojekte (EEW Modul 6): Elektrifizierung von Anlagen und Prozessen in der Industrie. Bis 60 Prozent für Kleinstunternehmen. Dennoch nur 35.000 Anträge.

Beispiel: Verfahrensumstellung von fossilen Brennstoffen auf eine elektrisch betriebene Anlage. Das Unternehmen investierte 150.000 Euro und wurde mit einer Förderung von 90.000 Euro bedacht.

Prozesswärme aus nicht-fossilen Quellen (EEW Modul 2): Umstellung auf Biomasse oder erneuerbare Brennstoffe für industrielle Prozesse wie Trocknung oder Tauchbäder bringen 40 bis 50 Prozent Zuschuss.

Beispiel: Eine Schreinerei mit 60 Mitarbeitern investierte 700.000 Euro in eine Hackschnitzelanlage und sicherte sich 350.000 Euro Förderung.

Förderwettbewerb (EEW Modul): Wettbewerbliche Förderung für innovative Projekte. Durchschnittlich 1.500.000 Millionen Euro pro Kunde.

Beispiel: Ein großes Unternehmen stellte seinen Produktionsprozess um und kann damit 3.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Dafür bekam die Firma 1.200.000 Euro Förderung.

Die BEG-Förderung läuft voraussichtlich bis 31. Dezember 2030, die EEW-Förderung wird regelmäßig überarbeitet und bleibt bis zum 31. Dezember 2028 verfügbar.


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