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Markt fordert Produkte mit Mehrwert

Komponenten müssen dem Preisverfall trotzen

Auf das Geschäft mit Festplatten kann der Handel auch 2009 setzen. Bei Speichermodulen und Flash-Karten hofft die Branche dem Preisverfall irgendwie Einhalt gebieten zu können. Der Markt für Mainboards setzt auf neue CPU-Plattformen und den Generationswechsel bei AMD und Intel

Autor:Markus Reuter • 15.1.2009 • ca. 1:30 Min

Für den Komponenten-Markt wird 2009 ein Jahr der Konsolidierung. Vor allem im Businessto- Business-Umfeld war die Kaufzurückhaltung deutlich zu spüren. In der Vergangenheit gaben Unternehmen nicht aufgebrauchte Budgets gerne mit vollen Händen aus, diesmal wurde jeder Euro zweimal umgedreht. Das Nachrüst- und Retail-Geschäft lief dagegen deutlich besser. Vor allem Consumer-Kunden kauften ordentlich ein.

Ganz vorne in der Gunst stehen Festplatten. »Hier sehen wir für 2009 im Mainstream-Bereich Kapazitäten von 500 bis 750 GByte, sowie ein TByte und ab dem zweiten Quartal 1,5 TByte mit deutlich steigenden Marktanteilen «, sagt Dorothee Renger, Marketing & PR bei Cemos. Vor allem externe Laufwerke sollen weiter kräftig zulegen.

»Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Anteil der in Deutschland verkauften externen Festplatten noch immer vergleichsweise gering«, meint Michael Thedens, Vertriebsleiter bei Transcend. »Hier sind noch lange nicht alle Möglichkeiten des Marktes ausgeschöpft. Nicht nur das Design spielt eine große Rolle, sondern es stehen auch zunehmend Extrafunktionen wie Stoßfestigkeit im Vordergrund. Auch Festplatten mit vorinstallierten Inhalten (wie z.B. Computerspielen) sind stark im Kommen.«

Allerdings hängt die ZPÜ-Abgabe wie ein Damoklesschwert über der Branche. Dass ein Pauschalbetrag zu entrichten sein wird, scheint unumgänglich. Nur die Höhe ist noch immer nicht klar. Zudem geht die Industrie dagegen auf die Barrikade, die Abgabe rückwirkend zum 1. Januar 2008(!) zu bezahlen. Wobei sich viele Händler und Hersteller nicht darüber im Klaren sind, dass diese Abgaben womöglich rückwirkend zu leisten sind. Allen, die hierfür keine Rücklagen bilden, kann dies zum Verhängnis werden.

Wichtig für den Handel: »Wird beispielsweise ein Importeur insolvent, so kann sich die ZPÜ an die Händler des Importeurs wenden, da es für alle Marktteilnehmer (mit Ausnahme der Endkunden) eine gesamtschuldnerische Haftung gibt«, erklärt Thedens. »Daher sollten sich Händler zu ihrer eigenen Sicherheit vergewissern, dass sie bei Quellen kaufen, die derartige Rücklagen bilden bzw. die auch ein deutsches Büro haben und von diesem die Rechnungserstellung durchführen.« Darüber hinaus bergen Unternehmen, die nicht in Deutschland ansässig sind, für den Händler noch ein besonderes Risiko, denn wer bei solchen kauft und die Ware selbst importiert, muss zudem auch selbst für die Abgabeforderungen aufkommen.