Für sicheren Datenverkehr kann ein Virtual-Private-Network zwischen dem Endgerät und dem Unternehmens-Gateway genutzt werden. Dabei wird die Netzwerkstrecke zwischen einem installierten VPN-Client auf dem Endgerät und einem VPN-Concentrator am Gateway verschlüsselt. Im Unterschied zur TLS-Verschlüsselung auf Anwendungsebene erhält der Nutzer beim VPN-Zugriff auf die gesamte Netzwerkebene. Dadurch ist zunächst kein granularer Zugriff auf Firmendaten möglich. Der Nutzer hat grundsätzlich Zugang zu allen internen Netzwerksegmenten, die ihm nicht explizit verwehrt werden. Daher ist diese Variante primär sinnvoll für Mitarbeiter, die auf mehrere Ressourcen des Unternehmens zugreifen sollen.
Für den VPN-Einsatz müssen bestimmte Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Sicherheit der Datenübertragung wird erst durch den VPN-Client hergestellt. Der Datenfluss innerhalb des mobilen Gerätes ist nicht geschützt. Es sollte daher in ein zentrales Mobile-Device-Management (MDM) eingebunden werden. So kann die Sicherheitskonfiguration zentral vom Unternehmen verwaltet werden und das Endgerät als vertrauenswürdig eingestuft werden. Außerdem muss die Einbindung in bestehende Verzeichnisdienste möglich sein, um die granulare Steuerung der Nutzerrechte innerhalb des Unternehmensnetzwerks durchzusetzen.
Vorteile eines VPN
Nachteile eines VPN
Ein Sicherheitskonzept mit beiden Verschlüsselungssystemen ist ebenfalls möglich. Da VPN-Verbindungen instabil sind, kann eine TLS-Verschlüsselung als Reservesystem im Notfall dienen.
Fazit
Die Verschlüsselung mobiler Datenkommunikation sollte sich an etablierten Standards orientieren. Für die Festlegung einer passenden Lösung müssen drei Zielfelder genau betrachtet werden: die Sicherheit und zugleich kosteneffiziente Verwaltung von Endgeräten, die mobilen Strategien samt der App-Architektur, sowie das Spannungsfeld zwischen privater und geschäftlicher Nutzung der Endgeräte.