Gleichstellung von Frauen

Möglichkeit zum hybriden Arbeiten wichtiger als Elternzeit?

13. März 2025, 10:30 Uhr | Sabine Narloch
© Soloviova Liudmyla - shutterstock.com

Mit hybridem Arbeiten lassen sich Berufliches und Privates besser verbinden. Für Frauen kann diese Flexibilität offenbar noch mehr bedeuten, wie eine Studie der International Workplace Group nahelegt.

Laut einer neuen Studie der International Workplace Group können hybride Arbeitsformen ein Motor sein, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt zu beschleunigen.

64 Prozent der befragten Frauen geben dabei an, dass sich flexiblere Arbeitsformen positiv auf ihre berufliche Entwicklung ausgewirkt haben, wobei mehr als die Hälfte (56 Prozent) sagt, dass dies zu Beförderungen in höhere Positionen geführt habe. Dabei wird die Möglichkeit, hybrid zu arbeiten von 64 Prozent als fast doppelt so wichtig für die Unterstützung von Frauen am Arbeitsplatz angesehen wie Elternzeit (35 Prozent).

So werden als Hauptvorteile des hybriden Arbeitens die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (56 Prozent), erhöhte Flexibilität (58 Prozent) und Zeitersparnis durch wegfallende Pendelstrecken (53 Prozent) gesehen.

„Unternehmen, die flexible und hybride Arbeitsformen bevorzugen, haben einen Wettbewerbsvorteil, wenn es darum geht, weibliche Spitzenkräfte anzuziehen und zu halten. Aber das sind noch nicht alle Vorteile. Hybrides Arbeiten steigert nachweislich die Produktivität und senkt die Gemeinkosten, was es zu einem wesentlichen Faktor für den Unternehmenserfolg macht und sowohl die Bindung von Talenten als auch ein gesünderes Endergebnis fördert”, sagt Mark Dixon, CEO der International Workplace Group.

Über alle Altersgruppen hinweg gibt die Mehrheit der Frauen (70 Prozent) an, dass flexible Arbeit dazu beigetragen habe, die Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. So hätten Frauen durch hybride Modelle bessere Möglichkeiten, sich weiterzubilden, Führungsaufgaben zu übernehmen und sich beruflich stärker zu vernetzen.

Doch noch ist Luft nach oben: Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums werde es noch etwa fünf Generation lang dauern, bis die Gleichstellung der Geschlechter erreicht sei. Das wäre im Jahr 2158.

Für die befragten Frauen ist die Sache relativ klar: 53 Prozent sehen Flexibilität als Schlüsselfaktor an, um die Kluft zwischen den Geschlechtern zu verkleinern.

Hinweis zur Methodik: Die Studie fand unter 1073 britischen und 1258 US-amerikanischen weiblichen Angestellten im Februar 2025 statt und wurde von Mortar Research durchgeführt. Mortar ist von der Market Research Society (MRS) akkreditiert, die Studie entsprach den MRS-Richtlinien.


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