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Interview

»Netbooks im Telco-Kanal wachsen rasant«

Computer Reseller News sprach mit Jörg Wissing, Produktmanager Eee Family, darüber, wie Netbooks das PC-Geschäft und die Absatzkanäle verändern.

Autor:Redaktion connect-professional • 20.10.2009 • ca. 1:25 Min

CRN: Seit der Einführung des EeePCs sind alle Hersteller mit Netbooks auf den Markt gekommen. Hat Netbook-Pionier Asus seine marktführende Position verloren?
Wissing: Laut GfK sind wir bei Netbooks mit einem Marktanteil von rund 33 Prozent immer noch Marktführer in Deutschland. Auch in diesem Jahr lief der Absatz bis jetzt sehr gut und lag in den ersten drei Quartalen 2009 über dem Vorjahr. Ich bin auch für das Jahresendgeschäft sehr optimistisch, dass wir noch zulegen können. Unsere neuen EeePC-Modelle und der Marktstart von Windows 7 dürften zusätzlich für einen Verkaufsschub sorgen.

CRN: Im aktuellen EeePC-LineUp sind von vier Netbooks zwei mit Non Glare-Display ausgestattet. Ein Zugeständnis an Business User?
Wissing: In der Tat, denn der EeePC hat Eingang in die Geschäftswelt gefunden. Wir bekommen mittlerweile viele Projektanfragen in der Größenordnung von ein paar Geräten bis zu 1.000 Stück. Die Geräte sind leistungsfähiger, die Akkulaufzeiten deutlich länger. Das macht sie auch für Business-User interessant. Aber Non Glare-Displays und »non-glossy« Gehäuse-Oberfläche sind Themen, an denen wir noch arbeiten müssen.

CRN: Netbooks sind auch für andere Vertriebskanäle, wie Provider, interessant. Verschieben sich dadurch die Absatzwege?
Wissing: Seit dem vergangenen Jahr haben wir Partnerschaften mit T-Mobile und O2, dieses Geschäft wächst rasant. Zwischen 15 und 20 Prozent der Geräte werden bereits über Bundles mit Datentarifen abgesetzt. Und ich bin davon überzeugt, dass der Bereich auch noch zulegen wird. Rund 60 Prozent gehen über Retail, rund 15 Prozent über Fachhandel. Etailer machen rund zehn Prozent aus.

CRN: Als Produktmanager für die Eee-Familie können Sie sich ja über anhaltendes Wachstum freuen. Aber beschweren sich Ihre Notebook-Kollegen nicht, dass Sie deren Geschäft kannibalisieren?
Wissing: Es gibt durch die Netbooks sicher eine Kannibalisierung in einigen Segmenten. Dass die Geräte jetzt zunehmend auch im B-2-B eingesetzt werden, kostet uns aber kaum Umsatz, weil wir in diesem Segment noch nicht sehr stark sind. Vielmehr sind die EeePCs für uns sogar eine Eintrittskarte ins B-2-B-Segment. Auch die EeeBox und den All-in-One EeeTop verkaufen wir zunehmend an Business-Kunden.