Enterprise-Mobility-Management

Paradigmenwechsel bei Mobile-IT

9. Dezember 2014, 10:48 Uhr | Jürgen Höfling, freier Fachjournalist in München
Blackberry-basierte NOC-Architektur
© Mobile-Iron

Die Bedeutung von Smartphones und Tablets im Geschäftsleben wächst rasant. Geschäftsprozesse werden mittlerweile durch schnelle Smartphone- oder Tablet-Apps umgesetzt. Dadurch werden die kleinen Mobilteile zunehmend zur primären IT-Plattform. Mit enormen Folgen für die Unternehmens-IT. Angesagt ist deshalb nicht nur eine Migration der Systeme, sondern auch der Unternehmens-Denkweisen zu mehr Offenheit und Mitarbeiterverantwortung.

Der Kulturwandel in der IT ist unübersehbar. Smartphones und Tablets prägen mit ihrem Touch und ihren Apps nicht nur unsere Privatsphäre, sondern verändern auch die Geschäftsprozesse oder schaffen ganz neue Geschäftsmodelle. Die Frage „Gibt es dafür eine App?“ ist so etwas wie die Schlüssel-Sentenz dieses neuen IT-Zeitalters und der schnelle Wechsel der Endgeräte eines seiner Markenzeichen. „Wenn die Benutzer das Sagen haben, dann kommen und gehen Technologien sehr schnell“, sagt Ojas Rege, Vice President Strategy von „MobileIron“, einem weltweit agierenden Lösungsanbieter für Enterprise-Mobility-Management (EMM). Migration sei in Zeiten der Mobile-IT die neue Norm und Unternehmen täten gut daran, dies bei ihrer mobilen Aufstellung zu berücksichtigen, meint der Mobile-Iron-Stratege.

Thomas Hönig-Heinemann, Abteilungsleiter IuK Netzwerk bei dem westfälischen Energieversorgungsdienstleister Stadtwerke Unna sieht das ähnlich. Er sagt: „Die Innovationszyklen in der Mobile-IT sind so kurz, dass man hier niemals nie sagen kann und für technologische Neuerungen von der Infrastruktur her bereit sein muss“.

Ein gutes Beispiel für die mobile Vielfalt ist der weltweit agierende Automobilzulieferer BOS. Das über 100 Jahre alte Familien-unternehmen mit Hauptsitz in Ostfildern bei Stuttgart verwaltet eine breite Palette unterschiedlicher mobiler Endgeräte und mobiler Betriebssysteme (von I-OS über Android und Windows-Phone 8 bis zu Windows Phone 7.5 und Symbian Anna) mit der Mobile-Iron-Plattform. Die einheitliche Blackberry-Welt aus vergangenen Mobil-Zeiten ist passé, viele Unternehmen befreien sich aus dieser Zwangsjacke, andererseits strebt Blackberry mit BES 10 (Blackberry Enterprise Server) vehement in Richtung Offenheit. Mit BES 10 lassen sich nicht nur BES-fremde mobile Betriebssysteme wie I-OS oder Android verwalten, sondern künftig soll es auch möglich sein, BES-10-Geräte sowohl über den BES-10-Server als auch über entsprechende Systeme einiger Mitbewerber zu steuern.

Business-Apps im Fokus

Offenheit ist also angesagt. In dem Maße wie Smartphones und Tablets zur primären IT-Plattform im Unternehmensbereich werden, prägt der Charakter der Mobile-IT schnelle Produktwechsel, „spielerische“ Bedienungskonzepte, privat-geschäftliche Mischnutzung – auch die Unternehmens-IT. Simultan zu der Weiterentwicklung der ursprünglichen Consumerprodukte in Richtung Unternehmen findet ein Paradigmenwechsel in puncto Mobility überhaupt statt. Die Unternehmen wollen Sicherheit, entsprechende Maßnahmen sollen aber nicht das Produktivitätspotenzial der mobilen Apps reduzieren oder gar abwürgen. Gefordert sind deshalb komfortable Bedienkonzepte, ein großes Angebot an Apps und die Möglichkeit, private und geschäftliche Anwendungen nebeneinander auf demselben Gerät zu nutzen. Und das alles bei ausreichendem Schutz der Privatsphäre einerseits und der Geschäftsdaten andererseits.

Mobile-IT ist – anders als in den Pionierzeiten von Blackberry – schon längst viel mehr als nur sichere E-Mail, sondern umspannt die ganze Funktionsvielfalt der IT-Anwendungen („Gibt es eine App dafür?“).

Das Ziel ist klar, der Weg dorthin bleibt indes eine Aufgabe, die ein Unternehmen sorgfältig planen muss. Geschäftsführung, IT-Abteilung und Fachbereiche müssen dabei immer wieder das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit, Produktivitätsgewinn und Innovationspotenzial im Auge haben und gegebenenfalls ausbalancieren. „Der Aspekt Sicherheit auf mobilen Endgeräten hat sich verändert. Mehr und mehr rückt die Sicherheit des Dateninhalts – Verschlüsselung, Authentifizierung, Autorisierung etc. – in den Vordergrund und Fragen wie „Welche Daten werden wie zur Verfügung gestellt und wer hat auf welche Daten Zugriff?“ werden immer wichtiger, sagt Alois Freidhof, Head of Enterprise-Mobility-Management beim schweizerischen ICT-Dienstleister Swisscom.

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