Die Satellitennavigation ist ein fester Bestandteil unseres heutigen Alltags. Die Anwendungsgebiete reichen von Navigationslösungen für den Automobilsektor über das Flottenmanagement bis hin zur Personen- und Güter-Ortung. Doch eine hundertprozentige Zuverlässigkeit ist bis dato nicht gegeben - die Kombination von GPS und Glonass-System sorgt für Abhilfe.
Man ist in einer fremden Großstadt mit dem Auto unterwegs und plötzlich erhält man keine Informationen mehr vom Navigationssystem. Dies ist heute bei weitem kein Einzelfall, denn vor allem in Häuserschluchten einer Innenstadt ist der GPS-Empfang oft beeinträchtigt. Doch muss das so sein? Ist Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem, hier vielleicht die Lösung? Vielleicht irgendwann, aber wenn aktuell gerade einmal zwei Satelliten erfolgreich in ihre Umlaufbahn gebracht wurden, wird hier mit Sicherheit noch einige Zeit ins Land gehen.
Momentan ist von einer vollständigen Betriebsbereitschaft des Systems mit 30 Satelliten nicht vor 2020 auszugehen. Bis zu diesem Zeitpunkt muss man allerdings nicht warten, denn bereits heute gibt es Lösungen, die ein neues Zeitalter der Satellitennavigation einleiten können, und zwar Lösungen, die sowohl das US-amerikanische GPS als auch das russische Navigationssatellitensystem Glonass unterstützen.
Heute wird im Bereich Navigation fast ausschließlich GPS genutzt. Aktuell befinden sich 32 GPS-Satelliten in der Umlaufbahn. Weitere Satelliten sind deaktiviert, können aber bei Bedarf zusätzlich genutzt werden. Ende 2011 hat die russische Regierung bekannt gegeben, dass auch Glonass, das russische GNSS (Global-Navigation-Satellite-System) voll einsatzfähig ist und eine weltweite Abdeckung bietet.
Insgesamt haben im russischen System 24 Satelliten im Orbit ihren Betrieb aufgenommen. Sechs weitere befinden sich in einer Testphase oder in Wartung beziehungsweise stehen als Reserve zur Verfügung. Damit besteht nicht nur eine Alternative zum GPS-System, sondern gleichzeitig die Möglichkeit, beide Systeme zu nutzen. Es stehen somit 56 Satelliten in unterschied-lichen Umlaufbahnen zur Verfügung.