Simultaninterview

Status Quo WLAN

20. Dezember 2011, 14:30 Uhr | Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Aerohive

Steven Philip, VP of Corporate and Product Marketing Aerohive
© Aerohive

funkschau: Ob WLAN, Access-Points, Controller-basiert oder Hosted. Welche WLAN-Lösung favorisieren Sie und warum?
Steven Philip, VP of Corporate and Product Marketing Aerohive: Aerohive`s preisgekrönte Lösung basiert auf einer Controller-losen Architektur mit verteilter Intelligenz. Diese Architektur verzichtet auf einen Controller als zentrale Steuerungsinstanz im Wlan. Aufgrund der von  Aerohive entwickelten Cooperative Control Protokolle bieten die Aerohive Produkte vergleichbare Funktionen wie eine Controller basierte Lösung ohne deren Nachteile. Ein zentraler Controller ist immer ein  potentieller Single-Point-of-Failure und Performance Bottleneck – vor allem im Hinblick auf die weiteren Entwicklung in Bezug auf die Übertragungsraten im Wlan. Zusätzliche Vorteile dieser Lösung sind deren Skalierbarkeit von einigen wenigen Access Points bis zu mehreren 1000 AP´s und die sehr einfache Einbeziehung von Branch Offices.
Um viele AP´s zu konfigurieren und zu monitoren favorisiert auch Aerohive ein zentrales Management System. Da sich die AP´s über "Cooperative Control" selbst organisieren ist dieser HiveManager aber nicht für den laufenden Betrieb erforderlich. Aufgrund dessen bietet Aerohive diesen HiveManager auch als Service aus der Cloud an. Das heisst der Kunde muss in seinem Netz nur die AP´s installieren – es ist kein zentraler Controller erforderlich und das Management wird in einem Datacenter in der Cloud (private oder public) zur Verfügung gestellt.

funkschau: WLAN ist ein so genanntes „Shared Medium“, was soviel bedeutet wie geteilte Bandbreite. Wie sieht es mit der Effizienz Ihrer favorisierten Lösung aus? Wie ist der Durchsatz oder die Priorisierung?
Philip: Gerade weil es sich bei WLAN um ein shared Medium handelt muss sehr viel Wert auf QoS Funktionen in den AP´s gelegt werden. Aerohive unterstützt in den Systemen mehrere Prioritätslevel die über den WMM Standard hinausgehen, Dynamic Airtime Scheduling (Airtime Fairness) und die Definition von Service Leveln pro Client in Verbindung mit einer Alarmierung falls diese nicht erreicht werden.

funkschau: Stichwort Dichte: Inwiefern können Unternehmen mit Ihrer favorisierten Lösung auf eine explosionsartige Zunahme von WLAN-fähigen Endgeräten reagieren?
Philip: Genau um dieser starken Zunahme von WLAN fähigen Endgeräten Gerecht zu werden hat Aerohive die Cooperative Control Architektur entwickelt.
Das WLAN muss performanter, vorhersehbarer und zuverlässiger werden, bei gleichzeitiger Vereinfachung des Betriebes.
Dass heisst es sollten Performance Bottlenecks und Single-points-of-Failure ausgeschlossen werden. Die Klassifizierung von Paketen (Firewall, QoS, Vlan, Authentication) sollte im Access stattfinden um nicht unnötig Pakete über den Core des Netzes zu senden. Advanced Features wie QoS, Firewalling, genauso Troubleshooting Tools wie Spectrum Analyse und Sniffer sollten selbstverständliche Funktionen sein und von dem Produkt unterstützt werden ohne zusätzliche Feature Lizenzen dafür erwerben zu müssen.    

funkschau: Wie sind Ihre künftigen Lösungen konzeptionell ausgerichtet, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden?
Philip: Aerohive hat die Cooperative Contro Architektur genauso wie das "Cloud-Ready" Management entwickelt um genau diesem Trend gerecht zu werden. Darum werden die aktuellen Lösungen konsequent in diese Richtung weiterentwickelt und ergänzt.  

funkschau: Derzeit gibt es die 450 MBit/s-Lösungen. Werden Sie die 1 GB gleich angehen oder sind Zwischenschritte – wie 600 MBit/s – eingeplant? Welche Vorteile bzw. Nachteile ergeben sich daraus? Und: Gibt es andere Gründe, abgesehen vom Durchsatz, für diese Standards?
Philip: Wir erwarten erste 11ac Lösungen die 800 Mbps unterstützen im Gegensatz zu 600 Mbps mit 11n. Diese Lösungen werden neue Chipsätze auf Basis von aktueller Technologie sein (40MHz Kanäle), die bis zu 4 Streams unterstützten werden. Die meisten Chiphersteller arbeiten an entsprechender Hardware. Eine sehr vielversprechender Ansatz um die WLAN Effizienz zu erhöhen ist "Multi-User" MIMI (MU-MIMO). Aktuelle "Single-User" MIMO Lösungen können mehrere Streams zu einem einzelnen Client senden – vergleichbar mit einem Hub im Ethernet. "Multi-User" MIMO Lösungen werden mehrere Clients gleichzeitig bedienen können– vergleichbar mit einem Switch im Ethernet.  

funkschau: Schon 2012 könnten die ersten Geräte für den nächsten WLAN-Standard 802.11ac mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde auf den Markt kommen. Mit welchen Lösungen werden Sie auf diese Entwicklung reagieren? Wie sieht Ihre Roadmap für das kommende Jahr aus?
Philip: Der WLAN-Standard 802.11ac ist noch nicht komplett ratifiziert. Erst wenn das der Fall ist werden die Chiphersteller erste Chipsätze anbieten können. Anfang 2012 könnte ein realistischer Zeitrahmen dafür sein. Sobald erste Chipsätze verfügbar sind kann man innerhalb eines Jahres mit WLAN Produkten verschiedener Hersteller rechnen.

funkschau: Problematisch ist noch die Findung der Frequenzbänder für den nächsten WLAN-Standard 802.11ac. Aktuell scheint man auf die Verwendung des Bandes von 5 Gigahertz zuzusteuern. Ob es einen Standard geben wird, auch 2,4-GHz-Geräte über einen 802.11ac-Router ins selbe Netz zu bekommen, ist noch nicht bekannt. Inwiefern beziehen Sie diese Tatsache in Ihre Roadmap ein?
Philip: Der aktuelle Draft von 802.11ac beinhaltet tatsächlich nur das 5GHz Band. Man geht davon aus dass Dual Band AP´s 802.11n für 2,4GHz und 802.11ac für 5GHz unterstützen werden.

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